Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich setzt verstärkt auf Aufklärungsarbeit
und Prävention von Extremismus. Der Präsident der Gemeinschaft, Fuat Sanac, erklärte
am Dienstag in einer am Pressemitteilung, man werde durch Dialog und interne Initiativen
daran arbeiten, das friedliche Miteinander und den Zusammenhalt zu stärken. „Mit großer
Sorge beobachten wir, dass sich die entsetzlichen Verbrechen extremistischer Gruppen
im Nahen Osten und in Afrika auf das Klima des Zusammenlebens auswirken“, heißt es
weiter in der Presseerklärung. Das Bild des Islams sei derzeit beherrscht von extremistischen
Muslimen. Daher wolle man „radikales Gedankengut und Gewaltbereitschaft“ gemeinsam
bekämpfen.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich will unter anderem
islamische Religionslehrer speziell schulen, um Schüler durch eine Kombination aus
Wissen und sozialer Kompetenz gegen extremistische Einflüsse zu „immunisieren“. Beratungsbroschüren
sollen Fehlinterpretationen zu Schlagworten wie Dschihad, Scharia und Kalifat abbauen,
damit weniger Menschen in den Religionskrieg ziehen. Die Kombination von „heilig“
und „Krieg“, wie Dschihad häufig übersetzt wird, weist die österreichische Islamgemeinschaft
aufs Schärfste zurück. Auch auf die Forderung vieler Nicht-Muslime nach einer noch
deutlicheren Abgrenzung von Terrorismus und Extremismus wolle man stärker eingehen.