Nigeria: Boko Haram hat sich zu internationaler Organisation entwickelt
Die Terrorgruppe Boko Haram finanziert sich längst nicht mehr nur durch nigerianische
Geldgeber, sondern ist Teil der gesamten dschihadistischen Bewegung. So schätzt der
Sprecher der Erzdiözese Abuja die Lage in Nigeria ein. Boko Haram könne „zu einem
Problem für ganz Westafrika werden“, sagte der Priester Patrick Tor Alumuku dem vatikanischen
Fidesdienst. Vor drei Jahren sei bekannt geworden, dass der amtierende Präsident Nigerias
Goodluck Jonathan und seine Regierung in Verbindung mit Boko Haram stünden, doch Ermittlungen
wurden nicht eingeleitet. Nun nutzten Jonathans Gegner, Muslime aus dem Norden, dieses
Wissen, damit er nicht noch einmal Präsident werden könne. Jonathan steht als Christ
bei den Muslimen Nigerias in schlechtem Ansehen. Doch auch ein künftiger muslimischer
Staatspräsident hätte nach Einschätzung des Priesters keine Handhabe mehr gegen die
islamistischen Kämpfer von Boko Haram. Die Terrorgruppe habe in den von ihr kontrollierten
Regionen im Norden Nigerias das Kalifat ausgerufen „und ich glaube nicht dass sie
darauf verzichten werden, nur weil ein Muslim Präsident von Nigeria wird“, so Tor
Alamuku. „Was als kleiner Brand im Norden Nigerias begonnen hat könnte zu einem Flächenbrand
im Herzen Afrikas werden“