In Hanoi trifft sich ab Mittwoch die gemeinsame Arbeitsgruppe von Vatikan und Vietnam
zu ihrer fünften Sitzung. Das Treffen dient der Vertiefung und Entwicklung der Beziehungen
zwischen Vietnam und dem Heiligen Stuhl und der Verbesserung der Situation für die
Katholiken in dem Land, sagten ein Sprecher des vietnamesischen Außenministeriums
und Vatikansprecher Federico Lombardi der Nachrichtenagentur AsiaNews. Geleitet wird
die Arbeitsgruppe von den jeweiligen Vize-Außenministern. Fernziel ist die Wiederaufnahme
voller diplomatischer Beziehungen, die Vietnam 1975 aufgekündigt hatte.
Nach
einem Prozess der Annäherung hat sich die Lage der Kirche in Vietnam in den vergangenen
Jahren verbessert. 2011 wurde Titularerzbischof Leopoldo Girelli päpstlicher Vertreter
in Vietnam. Die Religionsfreiheit ist in der Sozialistischen Republik nach wie vor
eingeschränkt. Das trifft auch die Katholiken, die acht Prozent der mehrheitlich atheistischen
Bevölkerung ausmachen. Im März dieses Jahres sprach Papst Franziskus mit Präsident
Nguyen Sinh Hung über die Katholiken in Vietnam. Anschließend betonte der Papst auf
dem asiatischen Jugendtag, asiatische Regierungen müssten den Heiligen Stuhl nicht
fürchten. Die katholische Kirche sei keine „Konkurrenz“, sondern wolle einen offenen
Dialog mit den Staaten.