Der Leiter des staatlichen Religionsamtes hat Kritik an Papst Franziskus geübt. Dieser
unternehme nicht genug zur Verteidigung des Islam. Franziskus stelle sich zu wenig
schützend vor islamische Opfer von Terror und Gewalt in westlichen Ländern, erklärte
Mehmet Görmez, der Leiters des Religionsamtes (Diyanet). Es gebe Versuche, die Existenz
des Islam in Frage zu stellen und zu einem „Sicherheits- und Legitimationsproblem"
umzudeuten. Unter anderem verwies der islamische Theologe auf die nach seiner Darstellung
steigende Zahl von Anschlägen auf Moscheen in Deutschland. Im Jahr 2013 seien 36 Moscheen
in der Bundesrepublik attackiert worden, in diesem Jahr bereits 70. Dagegen müssen
sich „alle religiöse Institutionen, allen voran der Vatikan" wehren. Es reiche nicht,
„jungen Mädchen die Füße zu waschen oder ein interreligiöses Fußballturnier zu organisieren",
beanstandete Görmez. – Verschiedene Medien berichten, Franziskus wolle zum Andreasfest
am 30. November Istanbul besuchen. Dafür gibt es bislang keine Bestätigung aus dem
Vatikan.