D: Zentralrat der Muslime warnt vor Generalverdacht
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland warnt vor einem Generalverdacht gegen den
Islam. Angesichts der neuen Gewalt der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) im Nahen
Osten unterscheide die Öffentlichkeit nicht mehr zwischen Extremismus und Religion,
sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek der „Süddeutschen Zeitung“. Das treffe auch
Muslime in Deutschland. „Ob in der Schule oder im Arbeitsalltag, ständig müssen Muslime
sich für die Taten der Terroristen rechtfertigen.“
Zugleich räumte Mazyek ein,
dass die Muslimen sich stärker von Extremisten distanzieren müssten. Es brauche öffentliche
Bekundungen und Rechtserklärungen, sogenannten Fatwas, gegen die Unterstützung terroristischer
Aktionen, wie sie in England erlassen wurden. Weiter brauche es in Deutschland insgesamt
einen öffentlichen Schulterschluss. „Wir müssen das Problem ganzheitlich sehen, es
sind in erster Linie unsere deutschen Jungs, die vor die Hunde gehen und nicht 'die
Muslime'“, so Mazyek. Politik und Gesellschaft müssten Muslime in ihrem Bemühen unterstützen,
junge Leute aus den Fängen der Radikalen zu holen.