2014-09-04 13:59:20

Italien: Gorizia bereitet sich auf den Papstbesuch vor


Das nordostitalienische Erzbistum Gorizia bereitet sich intensiv auf die Gedenkfeier von Papst Franziskus für die Opfer des Ersten Weltkriegs vor. Erzbischof Carlo Redaelli, in dessen Diözese der Papst am 13. September eine große Gedenkmesse feiern wird, rief in einem am Donnerstag veröffentlichten Hirtenbrief zu Frieden und Solidarität zwischen den Völkern auf. In der heutigen Zeit zählten dazu auch das Gebet und die Hilfe „für jene Menschen, die aus ihren Ländern fliehen, um Hunger, Verfolgungen und Kriegen zu entkommen“, schreibt Redaelli. Der Erzbischof forderte aber vor dem Hintergrund der Ereignisse im Irak auch das Nachdenken über eine Friedensethik, die im Notfall bewaffnetes Eingreifen erlauben könnte.

Die Orte der Gegend, auf denen vor hundert Jahren während der Isonzo-Schlachten zwischen Italien und Österreich-Ungarn Hunderttausende getötet wurden, stünden für grausame, sinnlose Schlächterei. Dies habe Papst Benedikt XV. (1914-1922) kurz nach Kriegsausbruch prophetisch vorhergesagt. „Wie viel Blut wurde sinnlos auf diesen Hügeln und entlang unseres Flusses Isonzo vergossen – Blut von jungen Menschen aus den Heeren verschiedener Nationalitäten, fast alle christlichen Glaubens“, heißt es in dem Hirtenbrief. Im Zweiten Weltkrieg habe sich dieses Schlachten dann fortgesetzt.

Die Papstmesse am Gefallenen-Mahnmal Redipuglia, dem größten Italiens mit den Gebeinen von rund 100.000 Gefallenen, sowie Franziskus' Gebet auf dem nahen österreichisch-ungarischen Soldatenfriedhof bezeichnete der Erzbischof als „kostbare Gelegenheit“, um über den Einsatz für den Frieden neu nachzudenken. Heute gelte es, sowohl herzliche Beziehungen zwischen Italienern, Slowenen und Österreichern zu pflegen, als auch den über das Mittelmeer nach Italien kommenden Flüchtlingen aus Krisengebieten beizustehen.

Die Erzdiözese Gorizia organisiert gemeinsam mit dem italienischen Militärordinariat den Papstbesuch in der Region Friaul-Julisch Venetien. Dazu werden am 13. September in dem kleinen Ort Fogliano Redipuglia 100.000 bis 150.000 Menschen erwartet. Aus Österreich wird eine hochrangige kirchliche Delegation mit Kardinal Christoph Schönborn an der Spitze anreisen.


Unser Bild zeigt Witwen von Kriegsgefallenen bei einer Kundgebung an der Gedenkstätte Redipuglia in Gorizia.


(kna 04.09.2014 pr)








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