Franziskus: Maria ist „schönstes und zärtlichstes Gesicht der Kirche“
Die Gottesmutter Maria
als Vorbild der Kirche – darum ging es in der Katechese des Papstes an diesem Mittwoch
bei der Generalaudienz. Die Mutterschaft der Maria sei eine „einzigartige“ Mutterschaft,
ein Vorbild für die Kirche und alle Gläubigen, so Franziskus:
„Die Mutterschaft
der Kirche verlängert die Mutterschaft Mariens in die Geschichte hinein. In der Fruchtbarkeit
des Geistes zeugt die Kirche neue Kinder in Christus und hört dabei immer Gottes Wort
und ist seinem Entwurf der Liebe folgsam. Die Kirche ist Mutter. Die Geburt Jesu im
Leib Marias ist das Vorzeichen der Geburt eines jeden Christen im Leib der Kirche.
Christus ist Erstgeborener einer Vielzahl von Brüdern (vgl. Rm 8,29), unser erster
Bruder, unser Vorbild. Wir verstehen also, wie tief die Beziehung ist, die Maria und
die Kirche vereint. Wenn wir Maria ansehen, entdecken wir das schönste und zärtlichste
Gesicht der Kirche; wir sehen die erhabenen Züge der Maria, wenn wir die Kirche betrachten.
Wir Christen sind keine Waisen, wir haben eine Mutter, und das ist großartig!“
Die
Kirche habe den kostbaren Schatz des Evangeliums empfangen, nicht um ihn für sich
zu behalten, sondern um ihn weiter zu schenken, fuhr der Papst fort.
„In
diesem Dienst der Evangelisierung zeigt sich in besonderer Weise die Mutterschaft
der der Kirche, die wie eine Mutter darum bemüht ist, ihren Kindern geistliche Nahrung
anzubieten , die nährt und das christliche Leben Frucht bringen lässt. Wir sind alle
dazu aufgerufen, mit offenem Geist und offenem Herzen das Wort Gottes zu empfangen,
das die Kirche jeden Tag spendet. Denn dieses Wort hat die Fähigkeit, uns von innen
heraus zu verändern - nur das Wort Gottes hat diese Kraft, uns von unseren innersten
Wurzeln her zu verändern (...) Es ist die Mutter Kirche, die uns mit dem Wort Gottes
innerlich wandelt.“
Mit der Kraft des Evangeliums und der Stärkung der
Sakramente lasse die Kirche im Glauben wachsen und führe auf dem Weg des Heils, so
Franziskus weiter. Sie schütze vor Gefahr:
„Die Kirche hat den Mut einer
Mutter, die es versteht, die eigenen Kinder vor den Gefahren des Teufels in der Welt
zu verteidigen, und sie führt sie zur Begegnung mit Jesus. Eine Mutter verteidigt
immer ihre Kinder. Diese Verteidigung besteht auch im Ermahnen zur Wachsamkeit : wachsam
zu sein gegenüber dem Trug und der Verführung durch das Böse. Denn auch wenn Gott
Satan besiegt hat, kehrt dieser immer mit seinen Versuchungen zurück - wir wissen
das, wir alle sind versucht und sind immer aufs Neue versucht worden. Es liegt an
uns, nicht naiv zu sein, sondern wachsam und fest im Glauben.“
Wir alle,
vereint durch die Taufe und im Glauben, sind Kirche, erinnerte der Papst abschließend:
„nicht die Priester oder Bischöfe“, sondern „wir alle“, unterstrich Franziskus. Und
er rief die Gläubigen dazu auf, Zeugnis zu geben von der Mütterlichkeit der Kirche
– im Dienst am Nächsten, in der Vergebung und im Spenden von Hoffnung.
Papst
gedenkt der Opfer des Krieges In seinen Grüßen an die Polnisch sprachigen
Pilger erinnerte der Papst an die Opfer des Zweiten Weltkrieges: In Polen wird in
diesen Tagen an den Beginn des Zweiten Weltkrieges erinnert, der vor 75 Jahren begann.
Der Papst bat hier auch um Frieden für die gegenwärtige Welt:
„Vertrauen
wir der Barmherzigkeit Gottes diejenigen an, die ihr Leben aufgrund ihrer Liebe der
Heimat und den Brüdern gegenüber verloren haben, und bitten wir um die Gabe des Friedens
für alle Nationen Europas und der Welt, durch Fürsprache der Maria, Königin des Friedens!“
Appell
für menschenwürdige Arbeit An die italienischen Pilger gewandt sprach der
Papst die Arbeitsunsicherheit in der Region Latium rund um Rom an. Dort hatte ein
Stahlkonzern Massenentlassungen angekündigt. Die „Logik des Profits“ dürfe nie die
Logik der Solidarität und Gerechtigkeit übertrumpfen, merkte Franziskus an. Auch in
der Arbeitswelt hätten der Mensch und seine Würde im Zentrum zu stehen.
„Mit
Arbeit spielt man nicht! Und wer aus Geldgründen, aus Gründen des Geschäftes und um
mehr zu verdienen, Arbeit wegnimmt, sollte wissen, dass er den Menschen die Würde
nimmt!“