Nigeria: Bischöfe kritisieren Regierung und fordern Beweise für Behauptungen
Der Vorsitzende der Nigerianischen Bischofskonferenz fordert die Regierung auf, Beweisvideos
für die Behauptungen zu liefern, die Stadt Gwoza sei von Boko Haram zurück erobert
worden. Das berichtet der vatikanische Nachrichtendienst Fides. Nachdem vergangenen
Freitag das „Kalifat“ in der Stadt Gwoza im Nordosten Nigerias über eine Videobotschaft
von dem Anführer der islamistischen Boko-Haram-Sekte, Abubakar Muhammad Shekau, ausgerufen
wurde, habe die Regierung bislang alles dementiert, so der Erzbischof Ignatius Ayau
Kaigama von Jos. Die Bischöfe würden gerne auf Videos sehen, dass Regierungssoldaten
in der Stadt Gwoza patrouillieren, Geschäfte geöffnet seien und die Menschen einen
normalen Alltag leben.
Kardinal John Onaiyekan, der Erzbischof von Abuja, sei
ebenso unzufrieden mit den Maßnahmen der Regierung im Kampf gegen Boko Haram. Im Interview
der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) nannte er es am Mittwoch unverständlich,
dass die Terrorgruppe in Nordnigeria weiter an Boden gewinne, obwohl in der Region
Ausnahmezustand herrsche und große Summen für Ausrüstung und Training des Militärs
zur Verfügung gestellt würden.