2014-08-25 09:44:13

Italien: Kardinalstaatssekretär würdigt Papst Pius X.


Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat den vor 100 Jahren verstorbenen Papst Pius X. (1903-1914) als grossen Kirchenreformer gewürdigt. In einer für die Kirche schwierigen Zeit habe er die Botschaft Jesu wieder in den Mittelpunkt des kirchlichen Lebens gerückt, sagte Parolin am Samstagabend bei einer Gedenkmesse im Marienheiligtum nahe Riese, dem Geburtsort des Papstes in der norditalienischen Region Venetien. Auch die heutige Kirche müsse sich wieder stärker auf die Botschaft Jesu Christi besinnen, betonte der Kardinalstaatssekretär.

Mit seiner Energie habe Pius X. die Kirche neu entflammt und sie mit spirituellem und pastoralem Weitblick aus der Isolation geführt. Durch seine Bescheidenheit und Volksnähe beseitigte er nach Parolins Worten auch Barrieren zwischen der Amtskirche und dem Kirchenvolk. Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Säkularisierung habe Pius X. einerseits den Verlust alter kirchlicher Besitzstände hingenommen, andererseits aber deutlich gemacht, dass die Abwendung der modernen Gesellschaften von Gott ins Verderben führe. Die Erfahrungen des zwanzigsten Jahrhunderts zeigten sehr klar, dass diese Abkehr den mangelnden Respekt vor dem Leben und der Menschenwürde zur Folge habe, so die Nummer Zwei des Vatikan.


Strikter Antimodernismus

Der am 2. Juni 1835 geborene Pius X. wurde 1954 heiliggesprochen. Unter Kirchenhistorikern gilt er als vielschichtige Persönlichkeit, die für einen strikten Antimodernismus wie für innerkirchliche Reformen steht. Besonderes Interesse widmete die Forschung auch seiner Haltung beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Pius X. starb am 20. August 1914, rund drei Wochen nach Kriegsausbruch.

(kipa 25.08.2014 pr)








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