Die jüdische Gemeinschaft wünscht sich eine „deutliche Verurteilung der antisemitischen
Tendenzen in der Schweiz“. Vor allem wäre dies bei „mehr als nur ein paar wenigen
Politikern“ wünschenswert. Das schreibt Herbert Winter, Präsident des Schweizerischen
Israelitischen Gemeindebundes (SIG), in einem offenen Brief in der jüdischen Zeitschrift
„Tachles“. Es sei auch wichtig, wenn mehr „Vertreter muslimischer und anderer religiöser
Gemeinschaften“ sich dazu geäußert hätten. Winter fordere insbesondere auch die Schweizer
Landesregierung auf, „ein klares Zeichen zu setzen und Maßnahmen zu ergreifen“. Winter
erinnert daran, dass die Anzahl der dem Israelitischen Gemeindebund gemeldeten antisemitischen
Vorfälle seit Juli mehr als doppelt so hoch wie sonst in einem ganzen Jahr sei – „soziale
Medien noch nicht einmal eingerechnet“.