Irak: Patriarch Sako gegen Bewaffnung einzelner Gruppen
Eine militärische Verteidigung der bedrohten Minderheiten im Irak darf nicht in Hand
einzelner ethnischer oder religiöser Gruppen liegen. Das hat der Patriarch von Babylon
laut Medienberichten am Mittwoch bei einem Treffen mit anderen Kirchenvertretern im
nordirakischen Erbil unterstrichen. Es sei zwar ein absolutes Recht, sich selbst zu
verteidigen, der Staat als solcher müsse dies jedoch garantieren, betonte Louis I.
Sako. Die Entstehung unterschiedlicher Milizen auf ethnischer und religiöser Basis
werde „den Irak möglicherweise vernichten“, so Sako weiter. Der Präsident der kurdischen
Autonomiegebiete im Nordirak, Masud Barzani, hatte zuvor bekanntgegeben, er wolle
Christen zum Kampf gegen die Islamisten bewaffnen. Die Peschmerga-Truppen seien bereit,
christliche Freiwillige für die Verteidigung ihrer Dörfer gegen Milizen des „Islamischen
Staates“ (IS) auszurüsten, hatte die Kurden-Regierung erklärt.