2014-08-18 13:56:32

Papst-Gesandter im Irak: „Ich bin sehr gerührt“


RealAudioMP3 Der Papst hat an diesem Montagvormittag in einem Tweet für die verfolgten religiösen Minderheiten im Irak gebetet. In dem Aufruf heißt es: „Viele Unschuldige wurden aus ihren Häusern vertrieben. Herr, wir bitten dich, dass sie bald zurückkehren können“. Zuvor hatte sich der päpstliche Gesandte im Irak, Kardinal Fernando Filoni, mit politischen Autoritäten der autonomen Region Kurdistan getroffen. In den Provinzen Duhok und Erbil besuchten sie gemeinsam christliche, jesidische und andere Flüchtlinge. Filoni befindet sich derzeit in Erbil und wird in den kommenden Tagen Bagdad besuchen. Wann er wieder zurück nach Rom kehrt, sei noch nicht bekannt, sagte uns das Sekretariat des Kardinals auf Anfrage.


Auch während der Abschlussmesse an diesem Montag in Seoul wurde für den Vatikan-Sondergesandten, Kardinal Fernando Filoni, der sich seit Mitte August in der Krisen-Region befindet, eine besondere Fürbitte gesprochen. Radio Vatikan hat Kardinal Filoni im Irak telefonisch erreicht. Er zeigte sich sehr gerührt von der Fürbitte des Papstes:


Ich nehme diese Möglichkeit an, um mich beim Papst und den Gläubigen dafür zu bedanken. Ich bin sehr gerührt.


Zugleich machte Kardinal Filoni aber auch erneut auf die dramatische Situation aufmerksam:


„Wir müssen daran denken, dass hier im Irak eine Millionen und 200.000 Menschen Flüchtlinge sind und 400.000 davon Kinder. Und dann gibt es diese Riesenproblem der Sicherheit.“


Begleitet wurde Filoni vom irakischen Patriarchen, Louis Raphael Sako, vom Apostolischen Nuntius, Erzbischof Giorgio Lingua, und lokalen Bischöfen. In einem Appell rief der Patriarch zu sofortigem Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft auf. Er forderte, dass die wichtigsten Hilfsgüter wie Wasser, Nahrung, Medizin und Sanitätsgüter unmittelbar bereitgestellt werden. Auch Kardinal Fernando Filoni zu diesem Appell Stellung:


„Überall, wo wir waren, haben uns die Menschen, genau um diesen Appell gebeten. Das, was der Patriarch geschrieben hat, ist genau das, um was die Christen bitten. Wir sind keine Pressesprecher von niemanden. Das sind die Wünsche und die Stimmen der Christen, Jesiden und all den religiösen Minderheiten hier. Es sind die Notwendigkeiten und die Bedürfnisse all der Menschen, die wir hier getroffen haben.“


Dass sich die Situation immer weiter zuspitze und es ein immer größer werdendes Risiko für die Verfolgten darstelle, wenn die internationale Gemeinschaft nicht zeitnah eingreife, unterstrich der Kardinal.


„Natürlich, das ist das große Problem. Deswegen bitten wir auch in diesem Appell um eine zügige Handlung und natürlich war es auch der Wunsch von Papst Franziskus an die Vereinten Nationen zu appellieren."


Bevor Filoni in den Irak aufgebrochen war, hatte sich Papst Franziskus noch persönlich mit ihm getroffen und ihn beauftragt, vor Ort die Lage zu erforschen und Strategien für humanitäre Hilfe zu entwickeln. Im Namen des Papstes habe Filoni bereits jesidischen Flüchtlingen in der nordirakischen Stadt Lalish, sechzig Kilometer nordwestlich von Mossul, 25.000 US-Dollar übergeben, um die Solidarität von Papst Franziskus auch mit nichtchristlichen Opfern der IS-Terrorgruppe deutlich zu machen.


(rv 18.08.2014 kp)







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