2014-08-14 10:25:44

Südkoreas Presse hegt hohe Erwartungen an Papstbesuch


RealAudioMP3 Die südkoreanischen Medien haben zum Beginn des fünftägigen Besuchs vor allem die Erwartungen an der Papstvisite thematisiert. Die Zeitungen des Landes gingen vor allem auf die möglichen Themen und Botschaften ein, die der Papst ansprechen könnte. In Kommentare und Berichten werden diesbezüglich vor allem innenpolitische aber auch regionale Fragen als Themen der Ansprachen des Papstes gehandelt.

Die Papstreise ist in den meisten südkoreanischen Medien das Hauptthema. Das sieht man daran, dass die Zeitungen auf ihren Titelseiten jeweils Fotos von Franziskus abbildeten. „Joongang Ilbo“ ist eine der drei auflagenstärksten Zeitungen Südkoreas. Das Blatt titelt unter einem Bild des Papstes: „Mea Culpa. Es ist unsere Schuld. Eine Beichte der Republik Korea.“ Dabei verweist diese Zeitung auf innenpolitische Hauptthemen: die Bewältigung des Fährunglücks Anfang April mit rund 300 Toten, Konflikte innerhalb des koreanischen Militärs und die schwierigen Beziehungen zu Nordkorea. „Unsere Wunden sind tief“, heißt es in dem Beitrag. „Daher begrüßen wir das Heil, das uns Papst Franziskus bringt und uns vom Leid der Welt befreien wird.“

„Warten auf den Papst“
Der englischsprachige „Korean Herald“ widmet neben der Titelseite auch einen Großteil seiner Berichterstattung im Innenteil dem Papstbesuch. Im Leitartikel „Warten auf den Papst“ heißt es: „Wenn Papst Franziskus am Donnerstagmorgen in Korea eintrifft, wird er auf eine Nation treffen, die sich nach Trost, Warmherzigkeit und weisen Worten sehnt.“

Franziskus werde Obdachlosen, ehemalige Alkoholsüchtigen, Überlebenden der Sewol-Schiffskatastrophe, entlassenen Arbeitern des Autobauers Ssangyong Motors und früheren Zwangsprostituierten aus dem Zweiten Weltkrieg begegnen. „Gerade weil Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit so groß sind, erwarten wir den Papst und seine Botschaft unabhängig von unserem Glauben und unserer Konfession: Wir brauchen jemanden, der bei uns ist, uns zuhört, uns warmherzig behandelt und uns Vertrauen gibt“, schreibt der „Korean Herald“.

Unterschiedliche Perspektiven
Die englischsprachige „Korean Times“ beobachtet unterschiedliche Perspektiven in der Berichterstattung: „Die lokalen Medien konzentrieren sich vorwiegend auf den Trost und die Orientierung, die der Papst der Nation geben kann“, heißt es. Viele suchten bei Franziskus „Weisheit zur Lösung ihrer eigenen Probleme“. Internationale Medien sähen hingegen die breitere Perspektive, die der Vatikan mit der Reise im Blick habe: „Der Vatikan sieht Asien als die Zukunft der katholischen Kirche und die boomende koreanische Kirche als Modell für das übrige Asien.“

Der „erneuerte Fokus des Vatikan auf Asien“ sei offensichtlich, schreibt das Blatt. Dazu verweist es auf die für Mitte Januar geplante Reise des Papstes nach Sri Lanka und die Philippinen und spekuliert über einen möglichen Abstecher nach Japan.

Auch in Chinas Medien ein Thema
Bisher gab es noch keine offizielle Reaktion aus der Volksrepublik China zum Papst-Telegramm an Staatspräsident Xi Jinping. Die Regime-nahe „Global Times“ berichtet jedoch, die Tatsache, dass Beijing den Überflug über China zuließ, sei ein Zeichen dafür, dass die Regierung für eine „Öffnung gegenüber dem Papst“ sei.

(rv/kna/ansa 14.08.2014 mg)







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