2014-08-14 09:56:23

Koreanischer Weihbischof: Hohe Erwartungen an Franziskus


RealAudioMP3 Was erwarten sich Gesellschaft und Kirche in Korea vom Besuch von Papst Franziskus? Pater Bernd Hagenkord hat diese Fragen einem der Weihbischöfe von Seoul gestellt.

Wie die katholische Kirche bei der Demokratisierung Koreas während der letzten dreißig Jahre eine sehr wichtige Rolle gespielt hat, so muss sie heute ihre Rolle in der Überwindung der inneren Spaltungen des Landes finden. Dabei könne der Papstbesuch wichtige Impulse setzen. Das erhofft sich Timotheus Yu Gyoung-chon, Weihbischof des Erzbistums Seoul. Der Gesellschaft Koreas gebe der Besuch Gelegenheit, Kirche und Glauben kennen zu lernen. Gerade dieser Papst bringe Dinge mit, welche die Gesellschaft brauche.

„Die Medien sprechen vom Franziskus-Effekt und -Syndrom. Viele Leute, die nichts mit dem Glauben zu tun haben, haben hohe Erwartungen an den Papst und den Papstbesuch. Und warum? Weil bekannt ist, wie sehr er versucht, einfach, demütig und in Armut zu leben. Das ist für unsere Gesellschaft eine gute Botschaft, denn wir haben viele gesellschaftliche Konflikte, zwischen Reichen und Armen, ideologisch zwischen links und rechts oder Konservativen und Progressiven und so weiter. Dort gibt es viele tiefe Konflikte.
Die Versöhnung innerhalb unserer Gesellschaft ist die vorrangige Sache, ohne diese Versöhnung kann man auch keine Versöhnung zwischen Norden und Süden erwarten.“

Die Kirche wird im Land positiv wahrgenommen, erläutert Weihbischof Timotheus Yu, das sei ein Auftrag für die Zukunft.

„In den vergangenen dreißig Jahren hat die Katholische Kirche in Korea in der Demokratisierung der Gesellschaft eine sehr aktive Rolle gespielt. Die Menschen auch außerhalb der Kirche wissen, wie gut die Rolle ist, die die Kirche gespielt hat. Diese Rolle bei der Verbesserung der Gesellschaft erwartet man auch für die Zukunft.“

Die Konflikte heute seien nicht so schlimm wie damals, zu den Zeiten der Militärdiktatur, sagt der Weihbischof, sie seien auch anders gelagert, die Herausforderungen seien Neue.

„Welche Rolle genau die Kirche spielen kann, das ist genau die Frage. Und gerade da gibt der Papstbesuch einen Impuls, oder einen neuen Geist.“

(rv 14.08.2014 ord)







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