Nach etwa zwei Monaten Pause haben Regierung und FARC-Rebellen ihre Verhandlungen
wieder aufgenommen. Diesmal rückt die Frage der Opfer in den Mittelpunkt der Gespräche,
die in der kubanischen Hauptstadt Havanna stattfinden. Außerdem geht es darum, unter
welchen Umständen die Rebellen ihre Waffen niederlegen könnten. Die FARC lässt wissen,
sie glaube nicht an einen Friedensschluss noch in diesem Jahr; die Kampfhandlungen
in Kolumbien gehen trotz der Verhandlungen weiter. Als Stolperstein könnte sich noch
eine Anordnung des Verfassungsgerichts erweisen: Es hat letzte Woche geurteilt, dass
Rebellen, die wegen besonders schwerer Verbrechen rechtskräftig verurteilt werden,
nicht in den Genuss einer Amnestie kommen dürfen. Das nennt die FARC „einen juristischen
Trick“, den sie nicht akzeptieren will. Die Wiederwahl von Präsident Manuel Santos
hat seine Rolle beim Bemühen um einen Friedensschluss gestärkt.