2014-08-09 11:41:14

Irak: Ostkirchen-Patriarchen beklagen verheerende Entwicklung


Mit einem dramatischen Appell angesichts der jüngsten Vertreibung von rund 200.000 Christen aus der irakischen Ninive-Ebene haben sich Vertreter der orientalischen christlichen Kirchen an die Vereinten Nationen gewendet: Die Vertreibung durch die Terrororganisation „Islamischer Staat" (IS) bedeute einen „Völkermord", so die Patriarchen der orthodoxen und katholischen orientalischen Kirchen in einem gemeinsamen Schreiben an den UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon sowie die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates. Die Patriarchen hatten sich im libanesischen Dimane, der Sommerresidenz des maronitischen Patriarchen, zu einem Sondertreffen versammelt.

In dem Schreiben wird die Vorgangsweise der IS u.a. mit den Verbrechen der deutschen Nationalsozialisten verglichen. Wörtlich heißt es in dem in Beirut veröffentlichten Schreiben: „Die Praktiken der IS entsprechen genau dem, was die Nazis taten: Massive Mordtaten, Plünderungen, Raub und Verletzung der grundlegenden Menschenrechte".

Als konkrete Maßnahmen fordern die Patriarchen von eine internationale Strafjustiz gegen die IS, Hilfsmaßnahmen für die vertriebenen Christen und die Angehörigen anderer religiöser Minderheiten, verstärkten Schutz für die Menschen, die in ihre Heimatorte zurückkehren wollen und Druck auf alle Staaten, die die IS mit Waffen oder finanziell unterstützen. Ausdrücklich beklagten die Autoren außerdem die bisher zurückhaltenden Äußerungen von „islamischer, arabischer und internationaler Seite".

Abschließend heißt es in dem Brief: „Wenn IS weiterhin wie bisher verfahren kann, wird das katastrophale Konsequenzen für die gesamte Menschheit und nicht nur für den Nahen Osten haben". Christen und Muslime müssten „gemeinsam gegen den religiösen Extremismus vorgehen, damit es für die künftigen Generationen einen von dieser Plage freien Nahen Osten gibt."

(kap/fides 09.08.2014 gs)








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