Libanon: Bischöfe stützen Armee im Kampf gegen Islamisten
Die maronitischen Bischöfe im Libanon haben ihre Unterstützung für die Armee im Kampf
gegen Islamisten im Norden des Landes bekundet. Bei einem turnusmäßigen Treffen am
Sitz von Patriarch Bechara Rai in Bkerke am Mittwoch riefen sie alle politischen Lager
auf, sich gleichermaßen hinter die staatlichen Truppen zu stellen. Der mehrheitlich
von Sunniten bewohnten nordostlibanesischen Stadt Arzal kommt es seit fünf Tagen zu
Gefechten mit den Al-Nusra-Islamisten. Dabei starben bisher mindestens 15 libanesische
Soldaten, mehrere wurden als Geiseln genommen. Die Kämpfe weiteten sich laut Medienberichten
auf Teile des syrisch-libanesischen Grenzgebiets aus. Ein von muslimischen Geistlichen
ausgehandelter Waffenstillstand war nach kurzer Dauer in der Nacht auf Mittwoch gebrochen
worden.
Muslimische Religionsführer sollten ein gemeinsames und starkes Bekenntnis
gegen Angriffe auf Christen und andere unschuldige Zivilisten in Nahost aussprechen.
Dies forderten laut libanesischen Medienberichten orientalische Kirchenführer am Donnerstag
im Anschluss an ein Treffen am Sommersitz des maronitischen Patriarchen Bechara Rai
im nordlibanesischen Dimane. Es sei eine Schande, dass die islamische und arabische
Welt in dieser Hinsicht schwach sei und nicht die religiöse Vielfalt der Region bedenke,
so die Patriarchen und Bischöfe. Weiter forderten sie, jegliche Finanzierung und Bewaffnung
von Terrororganisationen und extremistischen Gruppierungen umgehend zu stoppen.
Die
Vertreibung der Christen und die Übergriffe auf religiöse Minderheiten und ihre heiligen
Stätten in Syrien und im Irak sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und eine
Verletzung des Völkerrechts, so die Stellungnahme. Dieser religiöse Extremismus sei
eine große Bedrohung für den Nahen Osten und die ganze Welt. Sie riefen die Arabische
Liga, die muslimischen Führer, die internationale Gemeinschaft, den UNO-Sicherheitsrat
sowie den Internationalen Strafgerichtshof zu sofortigem Handeln auf.