D: „Kirche in Not“ ruft Bundesregierung zur Hilfe im Irak auf
Die Päpstliche Stiftung „Kirche in Not“ hat einen offenen Brief an den Bundespräsidenten
Joachim Gauck und die Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Appell zur Verhinderung
eines Völkermords im Irak geschickt. Zuvor hatte der Patriarch der chaldäisch-katholischen
Kirche im Irak, Louis Raphael Sako, einen dringenden Hilferuf an die Kirche in Deutschland
gesandt. Aus dem Schreiben des Patriarchen Sako geht hervor, dass ganze Teile des
Irak ohne sofortiges internationales Eingreifen drohen, ausgelöscht zu werden. Die
derzeitige Lage verlange nach sofortigen Maßnahmen. Die Bundesregierung, so der Patriarchen,
müsse diese Angelegenheit in den Vereinten Nationen zur Sprache bringen, bevor es
zu spät sei.
Im Norden des Irak werden Jesiden, Christen, Schiiten und Sunniten,
die sich nicht der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) und deren radikal-fundamentalistischem
Verständnis des Islam unterordnen, exekutiert oder als Sklaven verkauft. Inzwischen
würde bereits eine halbe Million Menschen in autonome kurdische Gebirge fliehen. „Aber
selbst dort schlugen in der Nacht vom 6. auf den 7. August Mörsergranaten ein: Die
IS kontrolliert inzwischen die gesamte Region“, heißt es in dem Schreiben.
Außer
der Machthabern in der autonomen Region Kurdistan würden weder muslimische Führer
im Irak noch internationale Organisationen Schutzmaßnahmen ergriffen. Die Kirche vor
Ort werde inzwischen von allen Seiten um Unterstützung, Essen, Wasser und Herberge
gebeten.