2014-08-07 11:41:08

Kambodscha: Lebenslänglich für Rote Khmer


Die letzten beiden noch lebenden und verhandlungsfähigen Anführer der roten Khmer sind an diesem Donnerstag von einem Sondergericht von Phnom Penh wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt.

Der Chefideologe Nuon Chea (88) und der ehemalige Staatspräsident Khieu Samphan (83) seien verantwortlich gewesen für die Durchsetzung von Beschlüsse der Führung der Roten Khmer unter
Diktator Pol Pot. Beide Angeklagten hätten in einer „kriminellen Vereinigung“ mitgewirkt und seien mitschuldiga an der Deportation von Millionen von Kambodschanern aus den Städten, die zu Zwangsarbeit auf dem Land genötigt wurden und an der Ermordung von mindestens 250 hohen Funktionären der von den Roten Khmer gestürzten Regierung von General Lon Nol. Die
Angeklagten können innerhalb von 30 Tagen Berufung gegen das Urteil einlegen.

Youk Chhang, ein Opfer der Roten Khmer und Leiter des Dokumentationszentrums Kambodscha, lobte das Urteil. Er sagte der katholischen Nachrichten-Agentur, die Entscheidung sei „sehr
solide“ und ein Sieg der Gerechtigkeit.

Mit dem Urteil ging nach drei Jahren das erste Teilverfahren im Prozess gegen Nuon Chea und Khieu Samphan zu Ende. Die Vertreibung der Stadtbevölkerung unmittelbar nach der Machtergreifung der Roten Khmer im April 1975 stand im Mittelpunkt des Prozesses. Während der vierjährigen Schreckensherrschaft der Roten Khmer kamen zwischen 1975 und 1979 nach Schätzungen rund zwei Millionen Kambodschaner durch Mord, Folter, Zwangsarbeit und Hunger ums Leben.

(kna 07.08.2014 no)








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