Mit einem Festgottesdienst am Donnerstag in der römischen Jesuitenkirche „Il Gesu“
begeht der Orden der Gesellschaft Jesu (Jesuitenorden) an diesem Donnerstag den 200.
Jahrestag seiner Wiederzulassung. Am 7. August 1814 hatte Papst Pius VII. die Bulle
„Sollicitudo omnium ecclesiarum“ erlassen, die das Ordensverbot von 1773 aufhob. Die
Jubiläumsmesse wird vom Provinzial der italienischen Jesuiten, P. Gianfranco Matarazzo
SJ, geleitet.
Papst Franziskus, der ebenso dem Jesuitenorden angehört, wird
am 27. September in „Il Gesu“ einen Gottesdienst zu 200 Jahre Wiederzulassung feiern.
Der Ordensfesttag im September erinnert an die Approbierung der von Ignatius von Loyola
verfassten Statuten durch Papst Paul III. im Jahr 1540.
Der Jesuitenorden
war am 21. Juli 1773 auf Drängen der Könige von Frankreich, Spanien und Portugal von
Papst Clemens XIV. aufgehoben worden. Zum Verhängnis wurde dem Orden, verstärkt durch
den Geist der Aufklärung, seine autonome Stellung sowie sein besonderer Gehorsam gegenüber
dem Papst. In ihren Regularien legten die Jesuiten fest, dass sie niemandem außer
dem Papst verpflichtet seien. Die Jesuiten wurden deswegen von ihren Gegnern immer
wieder unterschiedlicher Verschwörungen gegenüber der Staatssouveränität verdächtigt.
Nach dem Verbot von 1773 konnten die Jesuiten nur noch in Russland existieren.
1814
wurde die Gesellschaft Jesu von Papst Pius VII. kraft der Bulle „Sollicitudo omnium
ecclesiarum“ wieder zugelassen. In Österreich wurde der Orden erst im Jahr 1829 wieder
eingesetzt. Zurzeit leben und arbeiten über 90 Jesuiten in Österreich.