2014-08-06 12:46:30

Generalaudienz: Lernt die Seligpreisung auswendig!


Der Papst lädt die Gläubigen ein, die biblischen Seligpreisungen auswendig zu lernen. Dazu rief er bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch die Besucher und Pilger auf. Franziskus hatte die Audienzen für die Gläubigen nach einer sechswöchigen Sommerpause wieder aufgenommen. Diesmal traf er die Zuschauer in der Audienzhalle, wo rund 7.500 Pilger und Touristen Platz fanden. Die letzte Generalaudienz fand am 25. Juni auf dem Petersplatz statt.

Der Papst setzte seine Katechesen-Reihe über die Kirche fort mit der Bedeutung des Volk Gottes im Neuen Testament.


„Die Kirche ist in der Tat ein neues Volk. Dieses Volk gründet sich auf den Neuen Bund, den Jesus, unser Herr, mit und geschlossen hat. Und wie tat er das? Er hat dies dadurch geschaffen, dass er uns mit seinem Leben diesen Bund geschenkt hat. Diese Neuheit ist aber keine Verneinung des vorherigen Bundes, den wir im Alten Testament finden. Es ist auch nicht das Gegenteil dessen, sondern dieser neue Bund bringt das Bisherige vorwärts und zwar hin zur Vollendung. Gott lädt uns ein, unsere Herzen zu öffnen und sich von ihm beleben zu lassen.“
Der Weg dazu sei im Evangelium zu finden, so der Papst weiter.

„Wir haben Johannes den Täufer, der Zeuge ist, weil er Christus als den von Gott Gesandten erkannt hatte. Johannes ruft uns alle zur Umkehr auf, zum Blickwechsel. Es geht nicht um das Ich, es geht um Christus, der in die Mitte des Lebens gestellt wird.“

Ein weiterer Leitfaden des Glaubens seien die Seligpreisungen, so der Papst. Die meisten Katholiken wüssten die Zehn Gebote aus dem Alten Testament auswendig – wenn auch ohne die richtige Reihenfolge aufsagen zu können. Jedoch wüssten die wenigsten, wie die Seligpreisungen lauten, so der Papst.

„In den Seligpreisungen finden wir aber all das, was uns zum wahren Glück führt. Wir sehen in den Seligpreisungen das Bild Christi und sie sind die Vervollkommnung der Zehn Gebote. Die Seligpreisungen sind der Weg, den Gott uns als Antwort auf das Verlangen nach Glück weist. Dieses Glück liegt im Menschen. Wir finden in den Seligpreisungen all das Neue, was Jesus gebracht hat und sie sind das Protokoll, nach dem Gott den Menschen betrachtet.“


Der Papst forderte die Audienzteilnehmer auf, mit ihm im Wechsel die Seligpreisungen zu sprechen. Die Seligpreisungen sind im 25. Kapitel des Matthäus-Evangeliums überliefert.


„Wir haben die Seligpreisungen im Katechismus-Unterricht gelernt. Aber wir sind es nicht gewohnt, die Seligpreisungen zu wiederholen.“
„Selig, die arm sind vor Gott; / denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; / denn sie werden getröstet werden.
Selig, die keine Gewalt anwenden; / denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; / denn sie werden satt werden.
Selig die Barmherzigen; / denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die ein reines Herz haben; / denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; / denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; / denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.


Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt“ (Mt 5,3-12).

Wie bereits bei anderen Generalaudienzen gab der Papst auch diesmal wieder eine „Hausaufgabe“ mit auf den Weg: Er hatte die Gläubigen vor einiger Zeit gebeten, immer ein Evangelium mit sich zu tragen, nun soll jeder die Kapitel 5 und 25 des Matthäusevangeliums – also die Seligpreisungen und das Protokoll Zuhause lesen und auswendig lernen.


„Wir werden dabei keine Titel oder Privilegien erhalten, die wir dann vorweisen könnten. Doch Gott wird uns erkennen, indem wir ihn erkennen. Und das können wir tun, indem wir ihn im Armen, im Hungernden, im Kranken und Ausgegrenzten, im Leidenden und Einsamen erkennen. Dies ist eines der Fundamente des christlichen Lebens und eines der Prüfsteine, nach dem uns Jesus jeden Tag misst. Deshalb vergesst die Hausaufgaben nicht! Matthäusevangelium, 5. und 25. Kapitel lesen!“


(rv 06.08.2014 mg)








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