Kritik an der Art, wie in Österreich die Diskussion über Bettelei geführt wird, hat
der Geschäftsführer der Caritas der Erzdiözese Wien, Klaus Schwertner, geübt. Die
Hintermänner, von welchen immer wieder die Rede sei, „verfestigen nur das Bild des
kriminellen Bettlers". Das bedauerte er in einem Interview mit der Tageszeitung Kurier
an diesem Dienstag.
Wenn es solche Hintermänner tatsächlich gebe, die den
auf der Straße bettelnden Armen ihr Geld wieder abnehmen, „dann sollen die Polizei
und die Gerichte ihre Aufgabe wahrnehmen und diese Menschen verurteilen“, forderte
Schwertner.
Dass zuletzt viele Städte die Gesetze gegen gewerbsmäßiges Betteln
verschärfen, hält Schwertner für einen falschen Weg: „Diese Verbote schaden vor allem
den Bettlern, die sich aus ihrer Notlage heraus mit anderen zusammenschließen. Und
ich weiß aus Gesprächen mit der Polizei, dass selbst sie nicht glücklich über diese
Gesetze ist, weil sie nicht wirklich zu vollziehen sind.“
Um Bettlern effektiv
zu helfen, brauche es eine Verbesserung der Lebensbedingungen in deren Herkunftsländern
- meist im osteuropäischen Raum. Aber es braucht laut Schwertner „auch Unterstützung
bei uns."