2014-08-01 13:15:03

Libyen: Land im Machtvakuum und Stellvertreterkrieg


RealAudioMP3 Ausländer und Nicht-Muslime in Libyen befürchten, dass das Land nicht nur anarchische Züge sondern komplett von islamistischen Kräften eingenommen wird. Deshalb versteckten sich die meisten von ihnen, so Bischofsvikar von Benghasi Sylvester Magro, gegenüber Radio Vatikan. Gerade Christen fühlen sich bedroht.

„Wir haben alle das schreckliche Schicksal eines Philippinos vor Augen, der hier getötet wurde. Viele Christen in Libyen kommen aus den Philippinen oder Indien. Einige von ihnen wurde entführt. Mehr wissen wir nicht. Doch ich muss ehrlich sein und sagen, dass es bisher keine gezielte Christenverfolgung in Libyen gibt.”

Die Katholiken hätten Angst und blieben den Gottesdiensten fern, deshalb finden die Messen jeweils am Freitag und die meisten Priester zelebrieren die Liturgie bei den Gläubigen zuhause.

„Wir alle hier warten, dass sich jemand für ein Ende der Gewalt einsetzt. Ich denke insbesondere an die Vereinten Nationen. Dieses gegenwärtige Chaos führt das Land in den Ruin. Die Gesellschaft wird hier immer mehr auseinandergerissen, es herrschen Hass, Spannungen und Gewalt. Nur die UNO könnte da meiner Meinung helfen, wieder Ruhe und Ordnung zu bringen.“

Auch in der Hauptstadt Tripolis ist die Lage angespannt und vor allem rund um den Flughafen kommt es seit Wochen zu Kämpfen. Eine fehlende Regierung und ein Stellvertreterkrieg von islamistischen Misrata-Birgaden gegen die säkularen Revolutionsbrigaden aus al-Sintan sorgen für ständige Unruhen. Alle gegen alle, sei das Motto vor Ort. Mehrere Staaten brachten ihre Diplomaten in Sicherheit und forderten ihre Bürger zur Ausreise aus dem nordafrikanischen Land auf.

(rv 01.08.2014 mg)








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