2014-07-26 12:08:17

Irak/Vatikan: „IS ist eine Gefahr für die ganze Welt"


RealAudioMP3 Ein weiteres Telefongespräch hat Papst Franziskus im Auftrag des Friedens geführt und seine Trauer und Nähe den verfolgten Christen im Irak versichert. In einem Telefongespräch mit dem chaldäischen Patriarchen von Bagdad, Louis Raphaël I. Sako hat er seine Sorge um die aktuelle Situation der Christen noch einmal verdeutlicht. Der Patriarch Sako erzählt Radio Vatikan, dass dieses Gespräch viel Kraft gegeben hat:

„Wir sind sehr erfreut und dankbar für seine Solidarität, Sympathie und seine Gebete. Er sagte, er sei uns sehr nah, den Christen, aber auch ganz Irak. Er freute sich darüber, dass die Christen den Glauben nicht verlieren. Er sagte, dass wir unseren Glauben und die Hoffnung nicht aufgeben dürfen. Sein Anruf war wie eine mütterliche Unterstützung.“

Eine Unterstützung, die der Irak benötigt. Sako hatte erst unlängst in einem Appell an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen davor gewarnt, lediglich ein „Beobachter“ in diesem Konflikt zu bleiben, lediglich ein Beobachter der laufenden Gräueltaten von den Extremisten des sogenannten „Islamischen Staates“. Das Land stehe vor dem Abgrund. Er kritisierte vor allem die prekäre Situation in Mosul, wo mehr als 1.000 Familien das Land verlassen mussten.

„Diese Gruppen sind sehr stark und eine große Bedrohung nicht nur für Christen, sondern auch für Muslime, für die ganze Welt. Ihre Ideologie ist sehr gefährlich. Sie haben auch die Moschee des Propheten Jona zerstört, die auch ein wichtiges Zeichen für Christen war. Die Tradition besagt, dass sie auf den Ruinen einer chaldäischen Kirche gebaut wurde. Sie wurde total zerstört. Aber auch andere Moscheen. Diese Gruppe ist eine Gefahr für die ganze Welt.“

Die Organisation Islamischer hatte im vergangenen Monat die zweitgrößte Stadt des Iraks, Mosul, eingenommen sowie andere Gebiete im Westirak und sie verwüstet weiterhin religiöse Heiligtümer und schiitische Moscheen.

„Die Christen, die Muslime und die Schiiten müssen sich nun vereinen und offen sein für einen ausgeglichenen religiösen Dialog, sonst werden sie alle verlieren. Wir dürfen in keiner Utopie leben, sondern realistisch sein und die Sachen annehmen wie sie sind. Ansonsten werden wir verlieren.“

Der Patriarch fordert die weltliche Gemeinschaft auf zusammenzuhalten und auch zu spenden. Die Familien im Irak seien in Not und hätten vor allem eine finanzielle Unterstützung dringend nötig. Finanzielle Unterstützung damit die Menschen im Irak essen und überleben können, denn daran könne auch der neugewählte Präsident Fuad Masum nicht viel ändern, so Sako.


Spende des Papstes
Papst Franziskus hat für die christlichen Flüchtlinge aus der nordirakischen Stadt Mossul eine Soforthilfe in Höhe von 30.000 Euro zur Verfügung gestellt. Der Betrag wurde durch den Päpstlichen Rat „Cor unum“ für die von der Vertreibung durch die Terrorgruppe „IS“ betroffenen Gläubigen bereitgestellt.


(rv 26.07.2014 no)








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