Irak: Chaldäischer Weihbischof bestätigt Angriff der „IS“-Milizen
Die Miliz der Islamistengruppe
„Islamischer Staat“ – kurz „IS“ – hat mindestens fünf christliche Klöster in der Region
um Mossul beschlagnahmt. Das bestätigt gegenüber Radio Vatikan der chaldäische Weihbischof
von Bagdad, Saad Syroub. Es herrsche eine gezielte Christenverfolgung, so der irakische
Weihbischof.
„Der Papstappell vom Sonntag beim Angelusgebet, in der er auf
die Christenverfolgung im Irak hinweist, ist sehr treffend, denn es herrscht eine
wahre Verfolgungsjagd auf Christen. Sie wurden von ihren Häusern vertrieben, sie dürfen
nicht mehr in ihre Städten wohnen und das nur, weil sie Christen sind.“
Die
Christen auf der Flucht gingen vor allem nach Norden in die kurdische Region, doch
auch die Stadt Erbil in der Ninive-Ebene ist Ziel der Vertriebenen.
„Man
muss aber bedenken, dass sie dorthin gehen ohne irgendetwas zu haben. Deshalb ist
ihre Lage sehr prekär. Man hat ihnen ihre Autos beschlagnahmt, ihr Geld weggenommen,
ihre Häuser beraubt. Sie bedürfen also jeglicher Hilfe, auch materieller Art, um diese
Situation zu überstehen.“
Die irakischen Behörden könnten sehr wenig für
die Christen unternehmen, so der chaldäische Weihbischof.
„Die politische
Situation ist sehr komplex. Die Streitigkeiten unter den Parteien erschweren eine
Lösung für die Probleme des Landes. Deshalb haben unsere Appelle auch nicht viel gebracht.
Alle hoffen natürlich, dass die irakischen Politiker endlich miteinander sprechen
und Lösungen finden. Eines der Probleme wird sein, wie unser Land mit den Vertriebenen
umgeht und was aus den Minderheiten wie uns Christen geschehen soll.“