Die Aufrufe zur Gewalt gegen Juden in der Eidgenossenschaft verurteilt der Schweizerische
Rat der Religionen (SCR) auf das Allerschärfste. Der Rat, dem Spitzenvertreter der
großen Religionen in der Schweiz angehören, weist auf den in der Schweiz seit 1850
bestehenden Religionsfrieden hin. Dieser gehöre zu den großen Errungenschaften des
Landes. Der Religionsfrieden dürfe unter keinen Umständen gefährdet oder destabilisiert
werden, weder durch radikalfanatische Gruppierungen jeglicher Prägung noch durch Rassisten
und Antisemiten, schreibt der Rat in seiner Medienmitteilung von Freitag.
Der
Rat ruft alle Verantwortlichen aus Religion, Politik und Gesellschaft im Lande auf,
ihre Schuldigkeit für die Wahrung des interreligiösen Friedens wahrzunehmen und sich
gegen „Hasstiraden und Friedensbedrohungen“ zu stellen. Der Rat setze sich für ein
friedvolles Zusammenleben der Angehörigen verschiedener Religionen in der Schweiz
ein. Damit dieses Ziel erreicht werden könne, seien Dialog, Toleranz, Gerechtigkeit
und gegenseitiger Respekt unerlässlich.
Der Schweizerische Rat der Religionen
SCR setzt sich aus den leitenden Persönlichkeiten der drei christlichen Landeskirchen,
der jüdischen Gemeinschaft, der christlich-orthodoxen Kirchen und islamischer Organisationen
zusammen, die von ihren jeweiligen Leitungsgremien mandatiert wurden. Zusätzlich gehört
je eine Expertin aus Christentum, Islam und Judentum zu den Mitgliedern.