2014-07-19 15:08:38

Irak: Islamisten stellen Christen in Mossul Ultimatum


Die noch verbliebenen Christen in Mossul sollen bis an diesem Samstag um 24 Uhr die Stadt verlassen. Dieses Ultimatum stellte die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) den Christen in der irakischen Stadt. Der katholische Erzbischof von Bagdad, Jean Benjamin Sleiman, bestätigte diesbezügliche Nachrichten am Samstag gegenüber dem italienischen Pressedienst SIR. Unterdessen setzten IS-Kämpfer den Sitz des syrisch-katholischen Bischofs in Mossul in Brand, wie der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Joseph III. Jounan gegenüber Radio Vatikan sagte.

In Mossul würden die Christen systematisch verfolgt, so Sleiman. Gegenwärtig befänden sich noch etwa 50 christliche Familien in der Stadt. Möglicherweise seien inzwischen jedoch auch von ihnen etliche geflohen. „Mossul hat bereits seine christliche Komponente verloren“, sagte der Erzbischof. Vor der Besetzung durch die IS-Kämpfer lebten einige Tausend Christen in der Stadt mit einst 1,5 Millionen Einwohnern.

Sleiman äußerte sich zudem äußerst besorgt über die Lage der Christen auf der Flucht. Die IS-Kämpfer nähmen den fliehenden christlichen Familien an Kontrollpunkten Geld, Autos und alle Gegenstände ab, die sie bei sich führten. So seien die Schutzsuchenden gezwungen, oft etliche Kilometer bei großer Hitze zu Fuß zurückzulegen, bis sie die ersten christliche Dörfer erreichten.

(rv/sir/kna 19.07.2014 mg)







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