Die Regierung will keinen Neubau von Kirchen im Land mehr zulassen und bereits erteilte
Genehmigungen wieder zurückziehen. Das hat Religionsminister Shalil Abdullah angekündigt.
Die Entscheidung trage der Tatsache Rechnung, dass die christliche Gemeinschaft im
Sudan seit der Abspaltung des Südsudan vor drei Jahren zahlenmäßig deutlich zurückgegangen
sei. Damals, im Juli 2011, hatten die Behörden in Khartum Christen dazu gezwungen,
wieder in den Südsudan zurückzukehren. Der Südsudan hat eine Mehrheit von Christen
und Anhängern von Naturreligionen, der nördlich angrenzende Sudan hingegen ist mehrheitlich
islamisch. Während des jahrzehntelangen Bürgerkriegs im Süden waren Hunderttausende
von Christen in den Norden geflüchtet.