Frankreich: Nationalfeiertag im Zeichen des Weltfriedens
Während in Paris über
5.000 Soldaten zur alljährlichen Parade zum Nationalfeiertag des „Quatorze Juillet“
auf den Champs Elysées defilieren, hat der Erzbischof der französischen Hauptstadt
einen nachdenklichen Akzent gesetzt: Er feierte am Sonntagabend eine Messe für den
Frieden. Kardinal André Vingt-Trois lud die Gläubigen ein, in der Kathedrale Notre-Dame
für die Opfer von Kriegen zu beten. Dies sei ein wichtiges Zeichen gerade zum hundertjährigen
Gedenken des Ersten Weltkriegs, so Vingt-Trois gegenüber Radio Vatikan.
„Mir
scheint dieser Gedenktag sehr wichtig für die Geschichte Europas zu sein. Denken wir
an die Rolle der Christen während jenes Krieges: Viele von ihnen haben sich unermüdlich
für den Frieden eingesetzt, und das wollen wir auch heute an einem für Frankreich
so wichtigen Tag wiederholen. Wir machen damit auch auf die aktuellen Konfliktherden
auf der Welt aufmerksam.“
Denn zu oft würde die internationale Aufmerksamkeit
für die Konflikte schwinden, wenn nicht mehr darüber berichtet werde, so der Pariser
Kardinal. Am 14. Juli gedenken die Franzosen der Einnahme der Bastille und somit des
Beginns der Französischen Revolution von 1789. In den vergangenen Jahrzehnten sei
am Nationalfeiertag vor allem die Militärparade wichtig gewesen.
„Wir als
Kirche wollen hingegen die Erinnerung an die schrecklichen Seiten des Kriegs hochhalten.
Wir haben die Messe für den Frieden auch deshalb am Vorabend des 14. Juli gefeiert,
weil Präsident Francois Hollande dieses Datum zum Gedenktag für den Ersten Weltkrieg
proklamiert hat. Da es auch ausländische Staatsgäste gab, die fragten, ob es auch
einen christlichen Gedenkmoment geben werde, habe ich gedacht, dass wir diesen Gottesdienst
zelebrieren sollten. Also, unser Friedensaufruf ist verbunden mit der schrecklichen
Erinnerung an einem unsinnigen Krieg.“