Deutschland: Kirche ist auf Beobachtung durch die Medien angewiesen
Über das Verhältnis von Kirche und Medien haben am Dienstagabend beim Medienempfang
der Bistümer Mainz und Limburg verschiedene Medienvertreter debattiert. Nach dem Skandal
um den zurückgetretenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst rief der Mainzer
Bischof, Kardinal Karl Lehmann, die Kirche dazu auf, in der Öffentlichkeit durch Argumente
und Glaubwürdigkeit zu überzeugen. In diesem Zusammenhang dankte er auch dem eingesetzten
Leiter des Bistums Limburg, Weihbischof Manfred Grothe, für dessen Offenheit und Ehrlichkeit.
Dieser hatte zuvor in seiner Begrüßungsrede vor den rund 150 geladenen Gästen betont,
dass die Kirche auf eine Beobachtung durch die Medien angewiesen sei. Auf beiden Seiten,
so der Weihbischof, brauche es bei etwaigen Fehlhandlungen Korrekturen.
Von
Medienseite wurde geäußert, dass die Kirche sich bemühen müsse, mediales Interesse
an Themen rund um die Institution Kirche zu wecken. Die Kirche brauche die Medien
dringender denn je, sagte der ZDF-Programmdirektor, Norbert Himmler. Zugleich bescheinigte
er Papst Franziskus, die Bedürfnisse einer vernetzt kommunizierenden Welt erkannt
zu haben. Der Papst mache durch starke Zeichenhandlungen deutlich, wie er sein Amt
verstehe, nämlich dienend, menschlich und dialogisch. Der Pressesprecher der Deutschen
Bischofskonferenz, Matthias Kopp, räumte indes ein, dass das Image der deutschen Kirche
„ziemlich angekratzt“ sei.