China: Immer mehr Jugendliche verlassen die Schule, um Arbeit zu finden
Mindestens 20 Millionen Jugendliche aus ländlichen Teilen Chinas haben die Schule
verlassen, um in Städten Arbeit zu finden. Sie folgten damit dem Vorbild ihrer Eltern,
die oft als Wanderarbeiter tätig sind. Das ergab eine Studie des Professors Liu Chengbin,
einem Soziologen der Huazhong Universität für Wissenschaft und Technik. Die Studie
zeigte weiter, dass sich viele der Jugendlichen dadurch eine Erweiterung ihres Horizonts
und neue Erfahrungen erhofften. Aus der Sicht der Eltern, sagt Professor Liu, koste
die Fortsetzung ihrer Schul- oder gegebenenfalls auch Hochschulausbildung nicht nur
ein Vermögen, sondern garantierten darüber hinaus keinesfalls später einmal einen
sicheren Arbeitsplatz. Tatsächlich berichten Chinesische Zeitungen nicht selten über
Absolventen, die arbeitslos bleiben oder als Putzkraft arbeiten. Für Professor Liu
besteht die größte Sorge allerdings darin, dass solche Schulabbrecher in die Kriminalität
abrutschen könnten.