Papst Franziskus hat den venezolanischen Präsident Nicolas Maduro gebeten, den Weg
der Verständigung und der Versöhnung für das südamerikanische Land einzuschlagen.
In einer Grußbotschaft, die der Papst zum Nationalfeiertag vom 5. Juli an das Volk
richtete, rief er zu Gerechtigkeit, Eintracht und gegenseitigem Verständnis in der
Gesellschaft auf. Die über die Nuntiatur in Caracas an die Regierung des Landes übermittelte
Botschaft trägt das Datum vom 20. Juni, wurde jedoch erst am Wochenende veröffentlicht.
Schon mehrmals in den vergangenen Monaten hatte Papst Franziskus seine Sorge
um die Situation in Venezuela geäußert. Im April hatte er im Konflikt zwischen der
Regierung von Präsident Maduro und dem nationalen Oppositionsbündnis zu einer Überwindung
der „Polarisierung“ sowie in seiner Osterbotschaft zu einem Ausgleich aufgerufen.
Ende April führte der Papst schließlich ein längeres Gespräch mit dem Erzbischof von
Caracas, Kardinal Jorge Liberato Urosa Savino, im Vatikan.
Der Vatikan hat
in der aktuellen Krise in Venezuela eine Art Vermittlerrolle, nachdem die venezolanische
Regierung darum gebeten hatte. Der Apostolische Nuntius in dem südamerikanischen Land,
Erzbischof Aldo Giordano, nimmt an Verhandlungen zwischen Regierung und Oppositionellen
teil. Ursprünglich soll das Außenministerium in Caracas den vatikanischen Kardinalstaatssekretär
Pietro Parolin an den Verhandlungstisch geladen haben. Parolin war von 2009 bis zu
seinem Wechsel an die Kurienspitze in Rom 2013 Botschafter des Vatikans in Venezuela.