Die internationale katholische Friedensbewegung Pax Christi kritisiert den japanischen
Premierminister Shinzo Abe. Der Premier in Tokio hat für eine Änderung von Artikel
9 der japanischen Verfassung gesorgt, der das Land als „pazifistisch“ beschrieb; das
bedeutet eine historische Abkehr von einer Haltung, die Japan seit dem Ende des Zweiten
Weltkriegs geprägt hatte. „Artikel 9 war ein Zeichen der Hoffnung für eine Welt, die
sich nach tiefem, dauerhaftem Frieden sehnt“, so Pax Christi in einem Statement vom
Freitag. „Er hat in seiner früheren Fassung Dialog und Diplomatie gestärkt und mit
dafür gesorgt, dass Japan ein Stabilitätsfaktor in Ostasien wurde und nicht eine Bedrohung
für seine Nachbarn.“ In den Meinungsumfragen habe sich auch eine klare Mehrheit der
Japaner bis zuletzt für eine Beibehaltung des „pazifistischen“ Charakters des Landes
ausgesprochen, so die Friedensbewegung. Die Änderung von Artikel 9 sei darum „ein
Zeichen mangelnden Respekts vor dem Volkswillen“.