2014-07-04 13:42:53

Proteste in China: Kirche will Wahlfreiheit der Bürger gewahrt wissen


RealAudioMP3 Die katholische Kirche mischt sich bei den gegenwärtigen Protesten in Hong Kong nicht ein. Das betont der Generalvikar der Diözese Hong Kong, P. Michael Yeung, gegenüber Radio Vatikan. Zehntausende Bürger gingen in den vergangenen Tagen in Hong Kong mit der Forderung nach mehr Demokratie auf der Straße. Die Proteste begangen am Dienstag zum Jahrestag der Rückgabe der früheren britischen Kronkolonie an China im Jahr 1997. Dazu der katholische Generalvikar:

„Wir als Kirche ergreifen für keine Seite Partei. Wir erwarten aber von der Regierung und den Behörden, dass die Wahlfreiheit der Bürger gewahrt wird. Die katholische Kirche hat in Hong Kong nie Proteste geschürt oder die Leute dazu aufgerufen, Behördenstellen zu besetzen. Was uns wichtig erscheint, ist die Tatsache, dass Regierende niemals auf despotische Art und Weise agieren können, sondern immer an das Allgemeinwohl denken müssen.“

P. Yeung hofft, dass bei den nächsten Lokalwahlen 2017 die Bürger erstmals ihren lokalen Regierungschef wählen dürfen. Bisher war die Wahl immer von der Zentralregierung in Beijing aus mitbestimmt worden. Die Protestierenden fordern dagegen Direktwahlen.

„Es sieht aber nicht danach aus, weil die Regierung in Beijing den Gesetzesartikel, der solche Wahlen in Hong Kong ermöglicht, modifiziert hat. Es wird also schwieriger sein, überhaupt Wahlen durchzuführen, und vor allem sieht es danach aus, als ob die Zentralregierung die Wähler ausfiltert und jene Kandidaten ausschließt, die ihr nicht genehm sind.“

Hong Kong ist eine chinesische Sonderverwaltungsregion und wird nach dem Grundsatz „ein Land, zwei Systeme“ regiert: Hong Kong als eigenes Territorium ist autonom und hat im Gegensatz zum Rest Chinas auch Rede- und Versammlungsfreiheit.

(rv 04.07.2014 mg)








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