2014-07-04 14:34:00

Problemregion Molise hat große Erwartungen an Papstbesuch


RealAudioMP3 Eigentlich zählt die italienische Region Molise geographisch zu Mittelitalien so wie Latium oder die Toskana. Doch sozial und vor allem wirtschaftlich betrachtet ähnelt Molise sehr den süditalienischen Regionen: hohe Arbeitslosenzahlen, schlechte Infrastruktur, verbreitete Korruption. Papst Franziskus wird nun an diesem Samstag einen Tagesbesuch in dieser Problemregion unternehmen. Auf seinem Programm stehen eine Messfeier und eine Begegnung mit Arbeitern. Außerdem will er bei seiner fünften inneritalienischen Reise Kranke und Gefangene besuchen, mit Jugendlichen zusammentreffen und in einem Caritaszentrum mit Armen zu Mittag essen. Die Erwartungen in der Region sind groß, sagt Nicola Lalli gegenüber Radio Vatikan. Er ist in der Diözese Campobasso-Bojana für die Arbeiterseelsorge zuständig.

„Wir haben wenige Infrastrukturen und sind eine kleine Region. Das bedeutet aber nicht etwa, dass wir eine verschlossene Gesellschaft wären. Im Gegenteil, unsere Leute sind sehr großzügig. Das erwarten wir auch vom Papstbesuch: dass er unsere Herzen öffnet und uns als gastfreundliche Menschen erlebt. Seine Botschaft an uns und an alle, die diesen Besuch mitverfolgen, könnte also lauten: mit kleinen Gesten großes bewirken. Das ist doch das, wofür Papst Franziskus jetzt schon berühmt ist.“

In Molise wird Franziskus die Regionalhauptstadt Campobasso sowie den Provinzhauptort Isernia besuchen. Zwei Orte, die bei Italien-Touristen wenig bekannt sind. Zur Messe um 10.30 Uhr im Stadion Romagnoli in Campobasso werden rund 25.000 Teilnehmer erwartet.

„Campobasso hat sich sehr stark verändert; es will sich dem Papst mit einem Lächeln präsentieren. Wir brauchen dieses Lächeln, denn es gibt sonst nicht viele glückliche Momente. Die Arbeitslosigkeit ist ein großes und weitverbreitetes Problem hier. Doch wir können nur gemeinsam diese Probleme lösen, und diese Botschaft wird uns sicherlich auch Papst Franziskus übermitteln.“

Papst Franziskus wird auch den Wallfahrtsort Castelpetroso besuchen, wo er mit Jugendlichen aus den Abruzzen und Molise zusammentreffen will. Bevor er wieder zurück nach Rom fliegt, wird er in Isernia am Samstagabend außerdem das Coelestin-Jubiläum eröffnen. Es handelt sich um den in Isernia geborenen Papst Coelestin V. Dieser war vor Benedikt XVI. der einzige Papst der Geschichte, der 1294 aus freien Stücken zurücktrat, und zwar nach nur wenigen Monaten im Amt.

(rv 04.07.2014 mg)







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