Papstpredigt: „Liebe heißt Geben und nicht Nehmen“
Liebe heißt geben,
nicht nehmen. Es sind die Taten, die für sich sprechen und nicht die Worte. Das hat
Papst Franziskus an diesem Freitag in seiner Morgenpredigt unterstrichen. Am Hochfest
des Heiligsten Herzens Jesu kam der Papst im vatikanischen Gästehaus Santa Marta auf
das Thema des „Herzens Jesu“ zu sprechen. Gott warte nicht, sondern gebe, er spreche
nicht, sondern handele, gebe uns Gnade und Freude, so der Papst in seiner Predigt.
Das Fest des Herzens Jesu sei das Fest der göttlichen Liebe für uns. Franziskus:
„Es
gibt zwei Wesenszüge der Liebe. Einerseits die Liebe, die im Geben statt im Nehmen
steckt. Andererseits die Liebe, die mehr in den Taten steckt und nicht in den Worten.
Wenn wir sagen, dass die Liebe mehr im Geben als im Nehmen steckt, dann bedeutet dies,
dass die Liebe kommuniziert, sie kommuniziert immer. Und sie wird von geliebten Menschen
empfangen. Wenn wir sagen, dass die Liebe mehr in den Taten als in den Worten zu finden
ist, so gibt die Liebe Leben und hilft zu wachsen.“
Um Gottes Liebe zu
verstehen, müsse der Mensch die unendliche Größe von Gottes Liebe umkehren und sich
selbst „klein“ machen, fuhr Franziskus fort. Auch Moses habe daran erinnert, dass
das auserwählte Volk das „kleinste aller Völker“ sei. Die Beziehung von Gott und Mensch
sei vergleichbar mit einer Vater-Kind-Beziehung, so der Papst weiter. Er nehme uns
bei der Hand wie es ein Vater es tun würde und sage uns: „Ich bin mit dir“. Ein weiteres
Zeichen seiner Liebe sei, dass er uns zuerst geliebt habe und immer auf uns warte
– eben wie ein Vater.
„Wenn wir ankommen, ist er schon hier. Wenn wir ihn
suchen, hat er uns schon davor gesucht. Er ist immer vor uns da, er wartet auf uns,
um uns in seinem Herzen und mit seiner Liebe zu empfangen. Diese beiden Sachen können
uns helfen, seine geheimnisvolle Liebe zu verstehen. Wir müssen uns klein halten,
bescheiden sein, um diese Liebe zu empfangen. Und er braucht unser Staunen, wenn wir
ihn suchen und ihn dann finden, der auf uns wartet.“ (rv 27.06.2014 no)