2014-06-27 12:40:46

Pakistan: Justiz setzt Rat für Minderheitenrechte ein


Das Oberste Gericht hat die Bildung eines Nationalen Rates für Minderheitenrechte beschlossen. Kirchen und Menschenrechtsorganisationen begrüssen die Maßnahme. Glaubensgemeinschaften der Minderheiten, darunter Christen, sind häufig die Opfer von Verfolgung; immer wieder werden Angehörige von Minderheiten Opfer des Blasphemie-Gesetzes. Dieses Gesetz wird in besonderem Maß für das Anwachsen der interreligiösen Spannungen im ganzen Land verantwortlich gemacht.

Pakistan wurde vor Kurzem an sechster Stelle des weltweiten Länder-Index über Gewalt gegen Christen aufgelistet. Der Index wird von der Menschenrechts-NGO „Open Doors“ erstellt. Der Weltverfolgungsindex stellte fest, dass „es ein hohes Maß an Straflosigkeit bei Gewalttaten gegen Christen“ in Pakistan gebe und dass Zwangsbekehrungen an der Tagesordnung seien. 81 Personen, darunter über drei Dutzend Kinder, wurden bei einem Selbstmordanschlag am 22. September letzten Jahres in der anglikanischen Allerheiligenkirche in Peshawar getötet. Die islamistische Extremistengruppe TTP Jundullah, die mit den Taliban verbunden ist, übernahm die Verantwortung für die Gewalt. Der Angriff war die bislang tödlichste der Gewaltaktionen gegen Christen in der Geschichte Pakistans.

Anfang Juni stattete der anglikanische Ehrenprimas Justin Welby der Diözese Peshawar einen Solidaritätsbesuch ab. Kurz danach wurde die Entscheidung von Generalprokurator Tassaduq Hussain Jillan bekannt, einen Rat einzusetzen, um die Rechte von Minderheiten zu schützen und „religiöse Harmonie sicherzustellen“. Der vatikanischen Nachrichtenagentur Fides zufolge will sich der Rat auch mit den in Schulbüchern existierenden Vorurteilen gegen Minderheiten, mit Zwangsverheiratung, Zwangsbekehrung und Schändung religiöser Minderheiten befassen.

(kap 27.06.2014 sk)








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