Kardinal Schönborn: „Ein getreues Echo der Familienbefragung“
Das am Donnerstag
veröffentliche Arbeitspapier („Instrumentum Laboris“) zur vatikanischen Sonderbischofssynode
im Herbst stellt ein „getreues Echo der weltweiten Befragung zu Ehe und Familie“ dar.
Das sagte der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, in einer ersten Reaktion
gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress. Das rund sechzig Seiten umfassende Arbeitspapier
orientiere sich in Aufbau und Inhalt sehr stark an der Struktur des Fragebogens, so
Schönborn, und stelle eine „getreue Synthese“ der weltweiten Rückmeldungen dar.
Besonders
beeindruckt zeigte sich Schönborn von der „Nüchternheit und sachlichen Klarheit“,
in der die „reale Situation von Ehe und Familie in der heutigen Gesellschaft“ geschildert
werde. An keiner Stelle sei dies mit einem „negativen Grundton nach dem Motto, dass
nicht sein kann, was nicht sein darf“, verbunden. Da das Arbeitspapier kein Geheimdokument
darstelle, könne sich jeder ein Bild davon machen, in welcher Form sich die Antworten
der vatikanischen Befragung tatsächlich in dem Dokument niedergeschlagen haben, so
der Wiener Erzbischof.
Erfreut zeigte sich Schönborn, der als Mitglied des
Synodenrates die außerordentliche Synode aktiv mit vorbereitet hat, darüber, dass
eine „deutliche Verbesserung der Arbeitsweise und des Arbeitsstils“ angekündigt wurde.
So sollen - anders als bei bisherigen Synoden - die Kapitel des „Instrumentum Laboris“
Schritt für Schritt systematisch durchgearbeitet werden.
Laien kommen
zuerst zu Wort
Als eine „schöne Neuerung, auf die ich mich besonders
freue“, bezeichnete Schönborn die Ankündigung, dass zu jedem Kapitel zuerst Laien
zu Wort kommen werden: „Dies sind schließlich die unmittelbar Betroffenen, die Lebensexperten“,
so der Kardinal. Schönborn wird als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz
an der Außerordentlichen Bischofssynode im Vatikan teilnehmen. Zugleich war er als
Mitglied des Synodenrates in die Vorbereitungen der Synode aktiv involviert. Als Ziel
der Synode im Oktober gab Schönborn ein „Fact-finding“ an: So dürfe man „keine pastoralen
Handreichungen“ erwarten, sondern eine nüchterne Erhebung der Situation von Ehe und
Familie im 21. Jahrhundert.