Das katholische Entwicklungshilfswerk Misereor hat Vorwürfe aus Indien zurückgewiesen,
den Gebrauch von Spendengeldern zu verschleiern, Aktionen gegen Industrieprojekte
zu finanzieren und so das Wirtschaftswachstum des Landes zu schmälern. Die Zusammenarbeit
mit indischen Partnerorganisationen habe ausschließlich das Ziel, „Arme und Benachteiligte
zu befähigen, sich für gleiche Lebenschancen, ausreichende Ernährung, Bildung und
Gesundheitsversorgung einzusetzen und sich gegen Menschenrechtsverletzungen zu wehren“,
erklärte die Leiterin der Asien-Abteilung des Bischöflichen Hilfswerks, Elisabeth
Bially, am Montagabend in Aachen. Die Verwendung der Misereor anvertrauten Spendengelder
werde lückenlos und transparent dokumentiert und überwacht.
Misereor reagierte
damit auf Berichte, nach denen das Hilfswerk gemeinsam mit anderen deutschen Nichtregierungsorganisationen
wie Brot für die Welt und Greenpeace von der indischen Regierung auf eine „rote Liste“
gesetzt worden sei. Von dieser „roten Liste“ sei dem Hilfswerk nichts bekannt, sagte
Bially.
Sie verwies jedoch auf Berichte des indischen Geheimdiensts, in denen
konkret ein laufendes Misereor-Projekt angeprangert werde. Dabei geht es um die Unterstützung
einer Partnerorganisation, die den Ureinwohnern der Adivasi dabei hilft, sich wegen
verschiedener schwerwiegender Probleme in Gujarat zu organisieren und Rechtshilfe
zu erhalten. In der betroffenen Region hätten Adivasi ihre Lebensgrundlage durch Holzschlag,
Bergbau, Staudammprojekte sowie illegale Landnahme verloren.