2014-06-23 13:35:25

Südsudan: Trotz Waffenstillstand angespannte Situation


Der Waffenstillstand in Südsudan ist „mehr als zerbrechlich“. Dies berichtete der EKD-Ratsvorsitzende, Nikolaus Schneider, der vom 16. bis 21. Juni mit einer EKD-Delegation in die Krisenregion reiste. Schneider bezog sich dabei sowohl auf den islamisch dominierten Sudan, als auch in den christlich geprägten Südsudan. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen sind seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs im Dezember mehr als 10.000 Menschen umgekommen, über eine Million wurde vertrieben. Schneider lobte den erfolgreichen Einsatz der Kirchen, die in Südsudan zwischen den Konfliktparteien vermittelt haben. Die humanitäre Lage sei allerdings „katastrophal“, so Schneider. Die anstehende Regenzeit bringe eine Hungersnot, fügte er an. Der Ratsvorsitzende rief zur Unterstützung der im Südsudan lebenden Menschen auf. Das Hilfswerk „Brot für die Welt“ und die Katastrophenhilfe fördern vor Ort lokale Projekte.

Schwerpunkt von Schneiders Gesprächen mit dem Kirchenrat im Sudan war die zunehmend eingeschränkte Religionsfreiheit für Christen. Der aktuelle Fall der zum Tode verurteilen Christin Mariam Yahia Ibrahim Ishag stand dabei im Fokus. Die junge Mutter weigert sich, ihrem Glauben abzuschwören und wird im Gefängnis mit ihren Kindern festgehalten. Staatspräsident Umar al-Baschir hatte nach der Ausrufung der Unabhängigkeit des Südsudan eine Islamisierung angekündigt.

Zwei Drittel der rund 36 Millionen Einwohner des Sudan waren vor der Abspaltung des Südens Muslime. Der Großteil der 8,3 Millionen Einwohner des Südsudans gehört zur katholischen oder anglikanischen Kirche.

(idea 23.06.2014 jb)









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