2014-06-23 13:21:58

Argentinien: Kirche kritisert Finanzspekulationen


Die katholische Kirche kritisiert die weit verbreitete Praxis von Finanzspekulationen im Land. Es sei nicht zu tolerieren, dass die Finanzmärkte das Schicksal ganzer Nationen bestimmten, statt deren Bedürfnisse zu befriedigen. Das schrieb der Präsident der Sozialpastoral, Bischof Jorge Lozano, in einer am Sonntag veröffentlichten Zeitungskolumne. „Grundsätzlich müssen wir uns daran erinnern, dass das wirtschaftliche Kapital darauf ausgerichtet werden sollte, menschenwürdige Arbeitsplätze und Produktionsbedingungen zu schaffen und nicht auf Finanzspekulationen“, schrieb der Oberhirte der Stadt Gualeguaychu in dem Beitrag für die Tageszeitung „Diario El Argentino“.

Anlass der Kritik ist ein Gerichtsurteil in den USA aus der vergangenen Woche, nach dem Argentinien mehrere US-Hedgefonds bis Ende Juni mit einem Milliardenbetrag entschädigen muss. Die Fonds hatten während der Schuldenkrise des Landes 2001 Staatsanleihen zu geringen Preisen erworben und sich in den Jahren darauf nicht an den Schuldenschnitten beteiligt, die die Regierung mit einem Großteil der Gläubiger vereinbart hatte. Auch Papst Franziskus forderte im Mai eine grundlegende Reform der internationalen Finanzmärkte. Finanzspekulationen seien zu einer „neuen, unsichtbaren Tyrannei“ geworden.


Unser Bild zeigt den Präsidenten der argentinischen Sozialpastoral, Bischof Jorge Lozano.

(kna 23.06.2014 jb)








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