Papst an Fronleichnam: „Jesus ist unsere wahre Nahrung“
Jesus statt Geld und
Macht: In seiner Predigt zu Fronleichnam hat der Papst betont, dass das Wesentliche
im Leben nicht die materiellen und menschlichen Dinge, sondern Gottes Liebe sei. Der
Gottesdienst fand am Donnerstagabend vor der römischen Basilika San Giovanni in Laterano
statt. Tausende Menschen waren gekommen, um die Messe am Vorplatz der Basilika und
die darauffolgende Prozession mitzuerleben und mitzubeten.
Ausgehend von der
Geschichte des Mose und dem Exodus aus Ägypten sprach der Papst von der „wahren Nahrung“:
„Neben
dem konkreten Hunger gibt es noch einen weiteren Hunger, den der Mensch in sich trägt.
Einen Hunger, der nicht mit den üblichen Speisen gesättigt werden kann. Es ist der
Hunger nach Leben, der Hunger nach Liebe, der Hunger nach Ewigkeit. Und das Zeichen
des Manna – sowie die gesamte Erfahrung des Exodus – trug in sich auch diese Dimension:
Es war ein Zeichen für eine Nahrung, die diesen tiefen Hunger des Menschen sättigt.
Jesus schenkt uns diese Nahrung. Er selbst ist das lebendige Brot, das der Welt das
Leben schenkt (vgl. Joh 6,51).“
In der Eucharistie werde die Liebe des
Herrn für die Menschen sichtbar. Diese Liebe sei kostenlos, für alle zugänglich und
kräftespendend.
„Die Glaubenserfahrung zu erleben bedeutet, sich vom Herrn
ernähren zu lassen und die eigene Existenz nicht auf materielle Dinge aufzubauen,
sondern auf eine Wirklichkeit, die nicht bedrängt: Gottes Gaben, sein Wort und sein
Leib.“
Die Welt biete „eine Fülle an Speisen“: Geld, Erfolg, Eitelkeit,
Macht und Stolz.
„Die Nahrung des Herrn ist anders als alles andere. Vielleicht
erscheint sie uns weniger schmackhaft als gewisse Speisen der Welt. Dann träumen wir
von anderen Speisen so wie das jüdische Volk in der Wüste, das das Fleisch und die
Zwiebeln vermisste, die es in Ägypten gegessen hatte. Doch die Israeliten vergassen,
dass sie dort als Sklaven am Tisch saßen. In jenen Augenblicken der Versuchungen hatten
sie zwar eine Erinnerung, doch eine kranke Erinnerung, eine selektive Erinnerung.“
Anders
als im vergangenen Jahr leitete Franziskus nicht persönlich die Prozession von der
Lateran-Basilika nach Santa Maria Maggiore. Um seine Kräfte für die bevorstehenden
Reisen - vor allem den Besuch in Kalabrien am Samstag - zu sparen, übernahm dies der
Vikar für die Stadt Rom, Kardinal Agostino Vallini. Der Papst fuhr nach dem Gottesdienst
mit dem Auto zu seiner „Lieblingskirche“ Santa Maria Maggiore, dort spendete er den
Apostolischen Segen.