Französin und Pole erhalten „Nobelpreis der Theologie"
Eine Theologin aus Frankreich und ein polnischer Priester erhalten den diesjährigen
Ratzinger-Preis. Das teilte der Präsident des wissenschaftlichen Komitees der „Vatikanischen
Stiftung Joseph Ratzinger - Benedikt XVI.“, Kardinal Camillo Ruini, am Dienstag im
Vatikan mit. Die beiden Bibelwissenschaftler werden für ihre „herausragenden theologischen
Leistungen“ geehrt, so Ruini. Die französische Theologieprofessorin Anne-Marie Pelletier
(68) und der polnische Priester und Zeitschriftenherausgeber Waldemar Chrostowski
(63) werden die Auszeichnung am 22. November entgegennehmen. Es ist das vierte Mal,
dass die Ratzinger-Preise vergeben werden. Erstmals ist eine Frau unter den Geehrten.
Pelletier lehrt Bibelwissenschaft und biblische Hermeneutik an der Notre-Dame-Fakultät
des Seminars von Paris. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher und Beiträge in Fachzeitschriften,
darunter auch zur Rolle der Frau im Christentum und in der Kirche. An der Weltbischofssynode
2001 über das Bischofsamt nahm sie als theologische Expertin teil.
Chrostowski,
Priester der Erzdiözese Warschau, ist ebenfalls Bibelwissenschaftler und stark im
katholisch-jüdischen Dialog engagiert. Seit 1987 lehrt er an der Theologischen Fakultät
in Warschau, der heutigen Kardinal-Stefan-Wyszynski-Universität. Er leitet die polnische
Zeitschrift „Collectanea Theologica“ und gehört dem wissenschaftlichen Beirat mehrerer
anderer Fachzeitschriften an. Er war Auditor der Bischofssynode 2008 über die Bibel.
Zudem ist Chrostowski Berater der Glaubenskommission der Polnischen Bischofskonferenz.
(rv/kna
17.06.2014 mg)
Unser Foto zeigt den (seither emeritierten) Papst Benedikt
XVI., wie er im Jahr 2012 den Ratzinger-Preis an den französischen Denker Rémi Brague
überreicht.