Franziskus: Wahre Liebe schaut auf den Nächsten - Christen ist Hass fremd
Wahre Liebe ist grenzenlos,
doch sie steht im Dienste am Nächsten. Daran hat Franziskus am Hochfest der Allerheiligsten
Dreifaltigkeit erinnert, das jeweils am Sonntag nach Pfingsten gefeiert wird. Ausgehend
von der besonderen Wesenseinheit von Gottvater, Sohn und Heiligem Geist sagte der
Papst am Sonntag beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz:
„Der Heilige Geist,
Gabe des auferstandenen Jesus, teilt uns das göttliche Leben mit und lässt uns in
die Dynamik der Trinität eintreten, eine Dynamik der Liebe, Gemeinschaft, des gegenseitigen
Dienstes, des Teilens.“
Diese Dynamik zeige sich in einem besonderen menschlichen
Umgang: dem der Liebe, und zwar um der Liebe Willen. Der Papst:
„Ein Mensch,
der die anderen um der Freude am Lieben willen liebt, spiegelt die Dreifaltigkeit
wieder. Eine Familie, in der geliebt wird und in der man sich gegenseitig hilft, spiegelt
die Dreifaltigkeit wieder. Eine Gemeinde, in der man sich schätzt und die spirituellen
und materiellen Güter teilt, spiegelt die Dreifaltigkeit wieder. Die wahre Liebe ist
ohne Grenzen, weiß sich aber zu begrenzen, um dem anderen entgegenzukommen, um die
Freiheit des anderen zu respektieren.“
Christen hassen nicht Eine
solche Liebe sei das Erkennungsmerkmal eines jeden Christen, fuhr der Papst fort.
Und er erinnerte an Jesu Gebot und dessen Worte: „Daran werden alle erkennen, dass
ihr meine Jünger seid - wenn ihr einander liebt“ (Jh 13, 35).
„Christen,
die sich hassen, sind eine Kontradiktion. Das ist ein Widerspruch! Das versucht ja
immer der Teufel: dass wir uns hassen, denn er sät immer die Zwietracht des Hasses;
er kennt keine Liebe: Gott ist die Liebe!“
Diese Liebe sei bisweilen „sehr
schwer zu verstehen“, aber allgegenwärtig, wenn wir Gott suchten, fuhr der Papst fort:
„Er verzeiht immer; er erwartet uns immer; er liebt uns sehr.“
Fronleichnamsprozession
mit dem Papst am kommenden Donnerstag Das Wesen der Dreifaltigkeit und
Herzstück des christlichen Glaubenslebens sei die Eucharistie, erinnert der Papst
weiter. So habe die Kirche Fronleichnam, das „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“,
im liturgischen Kalender auch nach dem Hochfest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit
angesiedelt. Franziskus lud in diesem Zusammenhang alle Gläubigen zur Fronleichnamsprozession
am kommenden Donnerstag ein. Der Papst wird den traditionellen Umzug nach der Messe
in der römischen Lateranbasilika ab 19.00 Uhr anführen.