Papstbotschaft zu Misson: Damit das Entstehen einer neuen Welt möglich wird
Alle Mitglieder der Kirche sind berufen, zur Verkündigung Christi an alle Menschen
beizutragen, da die Kirche ihrem Wesen nach missionarisch ist: Die Kirche ist „im
Aufbruch“ geboren. Mit diesen Worten beginnt Papst Franziskus seine Botschaft für
den Weltmissionssonntag, der am 19. Oktober begangen wird. Der Vatikan veröffentlichte
die Botschaft an diesem Samstagmittag.
Um zu erläutern, was die Verkündigung
für die, welche Christus noch nicht kennen, heute bedeutet, legte der Papst einen
Text aus dem Lukasevangelium aus (12:21-23). Dort wird berichtet, dass Jesus
72 Jünger zu zweit aussandte, um das Kommen des Reiches Gottes zu verkünden und die
Menschen auf die Begegnung mit Jesus vorzubereiten. In dieser Episode werde von der
Freude der Jünger nach ihrer Rückkehr berichtet, so der Papst, Freude sei „ein dominantes
Thema dieser unvergesslichen ersten Missionserfahrung“.
Lukas spreche dann
vom Lobpreis Jesu für den Vater, weil er das alles den Weisen und Klugen verborgen,
den Unmündigen aber offenbart habe. Gott habe dies alles jenen verborgen, die zu sehr
von sich selbst eingenommen seien und meinten, schon alles zu wissen, so der Papst.
Er spricht von Blendung durch Vermessenheit. Unmündige seien heute die Armen und die,
die keine Stimme haben.
Ausführlich spricht der Papst weiter über das Thema
der Freude, ein Thema, dass er in seinem Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium
bereits zur Grundlage seiner Gedanken gemacht hatte. „Die Freude des Evangeliums erfüllt
das Herz und das gesamte Leben derer, die Jesus begegnen. Diejenigen, die sich von
ihm retten lassen, sind befreit von der Sünde, von der Traurigkeit, von der inneren
Leere und von der Vereinsamung. Mit Jesus Christus kommt immer – und immer wieder
– die Freude“ (Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, Nr. 1), zitiert er
in der Botschaft sein Schreiben.
Auch heute noch habe die Menschheit „großen
Bedarf, aus der Erlösung durch Christus zu schöpfen“, so der Papst weiter. Er kritisiert
mangelnden apostolischen Eifer in Gemeinden und fehlende Begeisterung. „Die Freude
des Evangeliums rührt aus der Begegnung mit Christus her und aus dem Teilen mit den
Armen. Deshalb ermutige ich alle Pfarrgemeinden, Vereine und Gruppen zu einem intensiven
brüderlichen Leben, das auf der Liebe zu Jesus gründet und auf die Bedürfnisse der
am meisten Notleidenden Rücksicht nimmt.“ Daraus erwachse Eifer und Begeisterung,
so Franziskus weiter.
„Ich rufe euch auf, wie auf einer inneren Pilgerreise,
zu jener „ersten Liebe“ zurückzukehren, mit der der Herr Jesus Christus das Herz jedes
Einzelnen erwärmt hat, nicht im Sinne eines nostalgischen Gefühls, sondern um an der
Freude festzuhalten“, schließt der Papst seine Botschaft. Das Festhalten an Jesus
bringe diese Freude, damit „das Entstehen einer neuen Welt möglich“ wird.