2014-06-13 13:41:03

Irak: Flüchtlingshilfe der Caritas angelaufen


Die Caritas Irak hat im Norden des Landes mit der Versorgung der aus Mossul geflohenen Familien begonnen. Das teilte das katholische Hilfswerk mit. In sechs Sozial- und Gesundheitszentren der Caritas in Barthila, Alquosh und Qaraquosh finden die Flüchtlinge Schutz und Aufnahme. 60 Caritas-Mitarbeiter und Freiwillige sind permanent im Einsatz. Aus Lagerbeständen werden die Menschen derzeit mit dem Lebensnotwendigsten versorgt. Besonders dringend benötigen die Familien Lebensmittel, Wasser, Decken und Matratzen sowie Hygieneartikel wie Seife und Shampoo. Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, stellt 100.000 Euro für die eingeleitete Nothilfe bereit. Das Hilfswerk ruft die deutsche Bevölkerung dringend zu Spenden auf, um die Hilfsprojekte ausweiten zu können.

Bereits seit 2009 finanziert Caritas international in der Region Nothilfeprojekte für Iraker, die aufgrund der sich stetig verschlechternden Sicherheitslage im Laufe des vergangenen Jahr aus dem Süden in den Norden des Landes geflohen waren. Offizielle Schätzungen gehen davon aus, dass sich bereits vor der Gewalteskalation in Mossul mehr als vier Millionen Iraker auf der Flucht befanden. Die meisten von ihnen waren in den vermeintlich sicheren Norden geflohen. Nach den Angriffen der Terrorgruppe Islamischer Staat im Irak und Syrien (Isis) auf Mossul sollen jetzt weitere 500.000 Menschen geflohen sein; eine hohe Anzahl ziviler Opfer wird befürchtet. Der Großteil der Hilfesuchenden versucht in Kurdistan Schutz zu finden. Mindestens 10.000 Menschen halten sich nach Caritas-Angaben in den Städten Barthila und Qaraquosh auf. Irak-Referentin Angela Gärtner hält ein schnelles Ende des Konfliktes für unwahrscheinlich: „Militärisch ist dieser Konflikt nicht zu befrieden. Es bedarf einer politischen Lösung, die eine Versöhnung zwischen Schiiten und Sunniten im Land ermöglicht.“

Caritas hat im Irak insgesamt zwölf Gesundheits- und 14 Sozialzentren aufgebaut. Davon viele im Norden des Landes. Ein großes Zentrum in Mossul musste nach massiven Drohungen Ende 2006 geschlossen werden.

(pm 13.06.2014 gs)








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