Der weltweite Diamantenhandel ist der Haupt-Kriegstreiber in Zentralafrika. Darauf
macht die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Mittwoch in Göttingen aufmerksam.
Religion sei indes nicht in gleicher Weise relevant für den Konflikt. Die Regierung
des afrikanischen Landes hatte am Dienstag die erneute Zulassung der Ausfuhr von Diamanten
im Rahmen des sogenannten Kimberley-Prozesses beantragt. Zuvor war der legale Edelsteinexport,
der für die Wirtschaft des Landes von größter Bedeutung ist, stark zurückgegangen,
die illegale Ausfuhr hatte jedoch stark zugenommen. Der Kimberley-Prozess legt fest,
dass und wie Diamanten zertifiziert werden müssen, und soll so helfen, den Handel
mit sogenannten Blutdiamanten zu unterbinden.
Von der Legalisierung der Edelsteinexporte
erhofft sich die Regierung eine Stabilisierung der schwer angeschlagenen Wirtschaft
und eine Sicherung der rund 90.000 Arbeitsplätze von Diamantenschürfern. Eine geplante
Reform des Edelsteinhandels, mit der 2013 die illegale Ausfuhr von Diamanten eingedämmt
und ethische Standards in der Diamantenindustrie durchzugesetzt werden sollten, wurde
für die Zentralafrikanische Republik zum Desaster, so die Gesellschaft für bedrohte
Völker in einer Pressemitteilung.