Jüdische Gemeinde Roms: Keine „Verschwörungsgeschichte“
Es gibt keine Verschwörungsgeschichte hinter der Abwesenheit des römischen Oberrabbiners
beim Friedensgebet im Vatikan vom vergangenen Sonntag. Das präzisiert die römische
Jüdische Gemeinde an diesem Mittwoch. Rabbiner Riccardo Di Segni habe persönlich bei
der Auswahl der jüdischen Delegation mitgewirkt. Er sei wegen anderen Terminen, die
lange vor dem Friedensgebet organsiert worden seien, dem Treffen im Vatikan ferngeblieben,
so die Jüdische Gemeinde. Di Segni war stattdessen auf einer internationalen Konferenz
zum Thema „Rabbinat und Politik“ der Universität Bar Ilan in Israel aufgetreten. Selbst
die jüdischen Musiker, die beim Friedensgebet spielten, seien von Di Segni persönlich
ausgewählt worden, so die Note der Jüdischen Gemeinde Roms. Italienische Medien hatten
über die Gründe für die Abwesenheit Di Segnis bei der Veranstaltung spekuliert. Der
Rabbiner hatte sich in einem Zeitschriftenbeitrag zuvor durchaus kritisch zum Gebetstreffen
geäussert und u.a. bedauert, dass es nicht in Jerusalem stattfinde; das sei nun mal
die heilige Stadt der drei monotheistischen Weltreligionen und nicht etwa der Vatikan.