Friedensgebet: Zwei Schweigeminuten im Heiligen Land
Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes bitten alle Christen, sich den Gebeten
um Frieden in Rom anzuschließen. Vor allem sollten die Christen des Heiligen Landes
um 19 Uhr zwei Minuten des Schweigens und des Gebets abhalten, während die Glocken
der christlichen Kirchen läuten. Um genau 19 Uhr beginnen in den Vatikanischen Gärten
die Fürbitten für den Frieden, zu denen Papst Franziskus die Präsidenten Israels und
Palästinas, Peres und Abbas, eingeladen hat.
An der Begegnung im Vatikan nimmt
auch der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. teil; Franziskus hatte ihn vor zwei
Wochen in Jerusalem dazu eingeladen. In einem Interview mit der italienischen Tageszeitung
„La Repubblica“ sagte Bartholomaios, er erhoffe sich von den Fürbitten auch einen
Impuls für die Friedensbemühungen von Politikern und Diplomaten. Das Beten für den
Frieden könne hoffentlich zeigen, dass „man mit Gottes Hilfe konkrete Ergebnisse erzielen
kann“. Es sei ein Versuch, da weiterzukommen, wo die Politik bisher versagt habe.
Der israelische Präsident Shimon Peres will beim Friedenstreffen „vor allem
die Wichtigkeit des interreligiösen Dialogs betonen“. Das erklärte sein Büro der Nachrichtenagentur
afp. Für Peres sei es wichtig, „dass das Ereignis in einem Garten ohne religiöse Symbole
stattfindet, um die jüdische Tradition einzuhalten“. Das israelische Großrabbinat,
mit dem sich Peres konsultiert hat, ruft Juden dazu auf, keine Kirchen zu betreten.
Peres` Büro kündigte außerdem an, der Papst und die beiden Präsidenten wollten „einen
gemeinsamen Friedensappell an die Völker der ganzen Welt richten“.