Jemen: Florierender Menschenhandel der afrikanischen Migranten
Der Menschenhandel mit afrikanischen Migranten im Jemen steigt stetig an. Das berichtet
die katholische Nachrichtenagentur Asianews. Die Zahl der Migranten im Grenzort Haradh
sei in den Monaten von Januar bis März um das zehnfache angestiegen. 56 Prozent mehr
Flüchtlinge als im Vorjahr erreichten über das Meer das Transitland Jemen auf ihren
Weg nach Saudi Arabien. 82 Prozent der Migranten stammten demnach aus Äthiopien. Von
98 bis ungefähr 390 Euro zahlen die Migranten um die gefährliche und tagelang dauernde
Reise von Afrika in den Jemen auf sich zu nehmen, so Asianews.
Im Jemen werden
die afrikanischen Migranten von Schleppern in den Grenzort Haradh gebracht, wo sie
in Auffanglager meistens ausgeraubt, tagelang gefoltert und misshandelt werden, um
von ihren in größter Armut lebenden Familien Lösegeld zu fordern. Einem Bericht der
Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ zufolge, geschehe diese Lösegeldforderung
in Absprache und mit Unterstützung der lokalen jemenitischen Beamten. Oft endet die
Folter der Migranten auch tödlich.